Sonntag, 29. März 2020

Stauden im Winter teilen und Topfen

Bereits im Dezember (https://wildstauden.blogspot.com/2019/12/im-glashaus.html) hatte ich begonnen alte Staudenhorste ins Glashaus zu holen, zu teilen und die Teilstücke zu topfen, um sie dann im Frühjahr gut entwickelt auszupflanzen. Die Rechnung ging nicht auf!
Wie ich bereits im Januar zeigte (https://wildstauden.blogspot.com/2020/01/stachys-officinalis-syn-betonica.html) faulten einige Pflanzen im Topf. Im März zeigte ich dann Bilder von verkrüppelten Austrieb auf Grund von Blattlausbefall (https://wildstauden.blogspot.com/2020/03/wann-stauden-kaufen.html). Damit noch nicht genug. Mitte März bei leichtem Regen, d. h. bestem Pflanzwetter, pflanzte ich die vorgetriebenen Pflanzen aus. Im Glashaus waren schon über 20°C, und nun Ende März sind es draußen nachts bis -5°C!! Ich hoffe die Pflanzen leben noch.
Wie kann man nach 50 Gartenjahren noch so dumm sein?

Stachys officinalis nach Vermehrung im Glashaus, ausgepflanzt und anschließend Nachtfrost.


Dienstag, 24. März 2020

Wann Stauden kaufen?

Es geht wieder mal um den Zeitpunkt für den Staudenkauf bzw. die Pflanzung. Bereits im November 2015 (https://wildstauden.blogspot.com/2015/11/november-kein-ende-des-gartenjahres.html) und im April 2016 (https://wildstauden.blogspot.com/2016/04/herbst-oder-fruhjahrspflanzung-von.html) hatte ich darüber geschrieben. Nun heute hier nochmal das Thema aus aktuellem Anlass.
Im letzten Herbst konnte ich es mal wieder nicht erwarten und bestellte Stauden. Ein Vorteil war, dass z. B. Nepeta manschuriensis  'Manchu Blue' geliefert wurde, während die Pflanze im Frühjahr schon nicht mehr vorrätig war. Die bessere Verfügbarkeit scheint mir aber der einzige Vorteil des Staudenkaufs im Herbst.
Die noch im Herbst ausgepflanzten Stauden zeigen, wie schon öfter, Ausfälle, z. B. bei Hemerocallis altissima. Am Frost kann es diesmal nicht liegen, eher am zu vielen Wasser über Winter oder die Pflanzen haben in diesem heißen Sommer schon beim Staudengärtner gelitten.

Hemerocallis altissima (Die Steinchen waren im Topf!)
Um die Überwinterungsrisiken zu umgehen, habe ich einige Töpfe ins Gewächshaus gestellt (Agastache, Physostegia u. a.). Erstere wurden von Blattläusen und Weißer Fliege massakriert und Physostegia faulte komplett weg. Also ist das auch kein Weg. Bleibt nur der Kauf und die Pflanzung im Frühjahr. Im Moment bei tagelangem Hochdruck und Nachttemperaturen von -5°C muss man eben mit der Pflanzung abwarten.
Eine große Gefahr sind im Frühjahr die Schnecken, ganz kleine, die man nicht sieht, aber die ganze Arbeit leisten, wie z.B. bei der Giraffenscabiose. Ähnliche Bilder gibt es beim Rittersporn, dem Hohen Sonnenhut (R. nitida und R. lanciniata) u. a..

Agastache mit Blattläusen. Die zarten Triebe verkrüppeln.
Ein normal entwickelter Austrieb der Giraffenscabiose.
Von Schnecken abgeweideter Austrieb. Der nächste Austrieb wird noch zarter und schmackhafter!?

Zum Staudenkauf hier noch eine Warnung vor dem Supermarktangebot. (Ich musste es mal wieder probieren). In einer Plastiktüte und einem Plastikbecher fanden sich, verdeckt vom bunten Namensschild, und somit von außen nicht sichtbar, völlig vertrocknete pflanzliche Schätze der holländischen Gartenkultur.
 

Sonntag, 22. März 2020

Der Kies muss weg!

Tjards Wendebourg
Der Kies muss weg. Gegen die Verschotterung unserer Vorgärten. 2020. 96 S., 100 Farbfotos, Klappenbroschur. ISBN 978-3-8186-1045-6. € 12,95. 
Mal wieder eine Buchbesprechung in meinem Blog. Sie werden bemerkt haben, das Buchbesprechungen in diesem Winter hier im Blog seltener waren. Ich habe es einfach nicht geschafft. Der Bücherstapel auf dem Schreibtisch nimmt einfach nicht ab. Dieser Titel erscheint mir aber so wichtig, das ich ihn vorgezogen habe. Nun bin ich gespannt, wie man mit der Thematik ein ganzes Buch füllen kann?!
Schon nach der Lektüre der ersten Kapitel wird man durch den Humor des Autors angesteckt. "Ein GaLaBau-Kunde beklagte sich, das der Rasen umgefallen ist. Er wusste nicht, dass man ihn Mähen muss?! Ein Anderer dachte, die Herbstfärbung sei ein Krankheitszeichen." Anzeichen für mangelndes Pflanzenwissen, das ein Grund für die Hinwendung zum Kies ist. Der Autor hat sehr akribisch psychologische und andere Ursachen für die Verschotterung unserer Vorgärten recherchiert. Nach zwei Kapiteln gegen die Verschotterung wird in einem dritten Abschnitt des Buches die Verwendung von Kies und Schotter in einem Insekten und Klima freundlichen Garten aufgezeigt. Ein Beispiel ist der Kiesgarten von Beth Chatto. Als Alternative zur Verschotterung wird eine stabile Staudenpflanzung empfohlen, die pflegeleichter, schöner und ökologisch wertvoller ist. Dazu hätte ich mir ein paar mehr schöne Bilder gewünscht.
Der Inhalt des Buches ist durch zahlreiche Überschriften sehr gut gegliedert und lesbar.
Hervorzuheben ist noch, das in diesem Büchlein, meiner Kenntnis nach zum ersten Mal, QR-Codes verwendet werden, um weiterführende Literatur verfügbar zu machen. Somit wird das Büchlein zum Buch, das jedem Bauherren überreicht werden sollte, damit der Kies erst gar nicht hin kommt.

"Garten" einer Pension im Erzgebirge (Foto: Wegner)

Freitag, 13. März 2020

Stauden und Gras

Stauden und Gras, mit anderen Worten Staudenwiesen haben einen natürlichen Charme der jede konventionelle Staudenrabatte in den Schatten stellt. Hier einige Bilder vom letzten Jahr.























In der trockenen Staudenwiese sind im Frühsommer die gelbe Färberkamille, die rubinrote Mazedonische Witwenblume, die rote Kronen-Lichtnelke, die blaue Skabiose mit der Rasenschmiele und dem Perlgras verwoben. Die Rasenschmiele ist hier die klein bleibende und nicht aussamende Deschampsia-Auslese 'Palava'.



Die rote Staudenwicke hält sich am Garten-Sandrohr fest. Die Dolden-Glockenblume hat sich dazwischen gedrängelt.


Zittergras zwischen Margerite, Becherglocke und Baltischer Petersilie.

Sonnenhüte durchwoben von Deschampsia und Garten-Sandrohr als Hintergrund.



Herbstastern und eine spät blühende Sonnenbraut vor und hinter dem Vorhang aus Garten-Sandrohr.



Garten-Sandrohr verwende ich sehr gern, weil es den ganzen Sommer blüht. Chinaschilf blüht erst im Herbst.


Diamantgras im Gegenlicht hinter der Blauen Waldaster.



Calamagrostis varia ist schon nach 3 Jahren ein mächtiger Busch. Die Katzen lieben dieses Gras für ihre Reviermarkierungen. Pfeffer hilft nicht, er macht sie nur noch wütender!!