Donnerstag, 31. Januar 2013

Staudenmischpflanzungen

Draußen stürmt und regnet es. Die schönste Zeit, um Gartenbilder des vergangenen Jahres zu sichten und in die Homepage oder den Blog einzufügen. Doch nach ein paar Stunden am PC tut es gut auch mal wieder im Sessel zu sitzen, die Beine hoch zulegen und ein Gartenbuch zu lesen, wie gerade eben: Staudenmischpflanzungen Praxis, Beispiele, Tendenzen. Axel Heinrich, Uwe J. Messer. Ulmer Verlag, 2012. 224 S., 96 Farbfotos, 7 Tabellen, geb. ISBN 978-3-8001-7586-4. € 34,90


Bevor ich es in den Händen hielt, überlegte ich womit die Stauden wohl gemischt seien: mit ein- und zweijährigen Blumen, mit Sträuchern und Bäumen oder mit Gemüse und Obst, also ging es um einen Bauerngarten? Nein, nun weiß ich es, die Stauden sind untereinander gemischt. Doch was ist daran neu? Sind doch seit Einführung der Stauden in die Gartenkultur meist bunte Mischungen gepflanzt worden? Ein Fachmann weiß natürlich schon seit einiger Zeit was sich hinter „Staudenmischpflanzungen“ verbirgt: „Eine Staudenmischpflanzung  ist eine vom Pflanzenverwender zusammengestellte Pflanzengemeinschaft mit einem erprobten Artenspektrum aus mehreren Staudenarten und –sorten.“ Die verschiedenen Mischungen haben wohlklingende Namen, wie z. B. „Silbersommer“. „Staudenmischpflanzungen“ ist ein wissenschaftlicher Fachbegriff geworden, und was darunter zu verstehen ist, wird im Buch umfassend erläutert. Es ist ein Buch für professionelle Gartengestaltung mit Stauden im öffentlichen Grün. Die „Staudenmischpflanzungen“ müssen sich rechnen und natürlich auch einen ästhetischen Wert darstellen. Eine schwierige Aufgabe - sind doch dabei so viele Faktoren zu berücksichtigen. Sie werden im ersten Teil des Buches ausführlich erläutert. Zur Problematik wurde in Deutschland seit etwa 13 Jahren umfangreich geforscht, einer der Autoren hat seine Doktorarbeit auf dem Gebiet geschrieben, und so liest sich das Buch auch streckenweise wie eine Doktorarbeit. Das beginnt schon auf Seite 10 mit den Zeichnungen, die Zeichnung auf Seite 19 ist unlesbar und etwas „unwissenschaftlich“ geht es auf den letzten 10 Seiten zu. Auf Seite 173 wird Aconogonon speciosum ‚Johanniswolke’ unter Solitärstauden/Gerüstbildner aufgelistet und auf der nächsten Seite unter Flächenstauden /Begleitstauden Persicaria polymorpha? Unter dem Punkt 5.4.5. Praxisvariante „Pink Paradise“ befinden sich nur zwei Zeilen Text  und dann unter 5.4.6. wird die nachfolgende Pflanzenliste (Tab.7) als Feuchtwiesenstandort erwähnt. In Tab.7 ist aber die Pflanzenliste „Pink Paradies“ und erst auf der nächsten Seite, zwar ohne Überschrift, eine Liste der Feuchtwiese. Etwa die Hälfte des Buches nimmt die Besprechung von 20 bereits existierenden Pflanzungen ein. Damit werden Beispiele für gelungene Pflanzungen gezeigt aber auch Probleme und Erfahrungen mitgeteilt. Eine Fundgrube für den, der mit derartigen Aufgaben betraut ist. Am Ende des Buches befinden sich hilfreiche 30 Seiten Glossar.

Fazit:
Das Buch ist eine wertvolle Anleitung für die kostengünstige Etablierung von Staudenbeeten im öffentlichem Grün sowie praktisches Nachschlagewerk für Gartenbaubetriebe, die mit diesen Aufgaben betraut sind. Es trägt sicher dazu bei, das öffentliche Grün immer attraktiver zu machen und damit die Lebensqualität vor allem auch in den Städten wesentlich zu erhöhen. Für den engagierten Gartenbesitzer und Staudenfreund sind die im Buch beschriebenen Staudenpflanzungen eher weniger interessant.

Mittwoch, 30. Januar 2013

Staudenporträts vom Juli

Hier folgen nun einige der im Juli vergangenen Jahres aufgenommenen Pflanzenporträts, die jetzt ins Stauden-ABC meiner Homepage eingefügt wurden.




Im ersten Bild sind gleich mehrere Stauden zu sehen: die gelbe Riesenflockenblume (Centaurea macrocephala) und die weiße Form des allgegenwärtigen Weidenröschens (Epilobium angustifolium). Ganz im Vordergrund der Rosenstorchschnabel (Geranium x oxonianum) und im Hintergrund die dunkelrote mazedonische Witwenblume (Knautia macedonica).
Im zweiten Bild nochmal die gleichen Pflanzen aber im ersten Morgenlicht. Man sollte immer sehr frph aufstehen um Pflanzen im Hochsommer zu fotografieren.

Ein Staudenriese von fast 3 Meter Höhe, das Kamtschatka-Mädesüß (Filipendula kamtchatika), links daneben die "Queen of the prairies", das Rote oder Amerikanische Mädesüß.














Ein weiterer Riese aus dem Staudenreich ist der aus Asien stammende Federmohn (Macleaya cordata).

Eine eher kleine Pflanze aus dem Samentausch der GdS, das Mandschurische Schleierkraut (Gypsophila mandschurica) war im ersten Jahr noch recht schütter gewachsen. Mal sehen was daraus wird.


Eher kleinblütig ist auch das Lanzen-Eisenkraut (Verbena hastata). Sehr schön vor der Kulisse der gelbgoldenen Deschampsia und dem eher braunen Gartensandrohr im Hintergrund.




Wie viele andere Gartenfreunde auch, liebe ich die blauen Blüten, hier Sämlinge  von der Gartensalbei (Salvia nemorosa).



In meinem Garten gibt es mindestens 3 blaue Veronica auch Blauweiderich genannt. Veronica sachalinensis ist die höchste und die niedrigste ist hier im Bild Veronica grandis. Sie ist sehr farbintensiv. Mehr dazu in meinem Stauden_ABC: http://www.wildstaudenzauber.de/Stauden/veronica_grandis.htm.
Im letzten Bild Veronica longifolia, die wohl am häufigsten in den Gärten vorkommt. Dieser Sämling blüht aber recht verhalten und kann dem Kerzenknöterich kaum ein starker Farbpartner sein.


Sonntag, 27. Januar 2013

Gartenbilder Juni

Hier noch wie versprochen die neuen Gartenbilder vom Juni letzten Jahres. Der gesamte Gartenrundgang im Juni ist auf http://www.wildstaudenzauber.de/Seiten/Gartenrundgang_im_Juni.htm zu finden. Viel Freude beim Anschauen.
Im ersten Bild die klassische Kombination von Rittersporn, Spornblume und weißer Margerite.



In der feuchten Wiese am natürlichen Teich finden wir Weiden-Wolfsmilch, Dreiblattspiere, Mondviole, Alaska-Wiesenknopf und die blaue Himmelsleiter.

 Im Gehölzschatten fühlen sich der Waldgeißbart und die Akeleien wohl.

 Im Schatten des Hauses blühen Schaublatt, Tafelblatt und Funkien.

 Im Juni gibt es den ersten Blühhöhepunkt des Jahres mit blauer Wieseniris und gelber Sumpfiris am Teich.























Die letzten Iris sind die Asiatischen Sumpfiris und die Japanischen Prachtiris. Letztere sollen zwar feucht aber nicht im Wasser stehen.

Samstag, 26. Januar 2013

Staudenporträts vom Juni

Der Winter ist die beste Zeit zum Beschriften und Sortieren der Pflanzenbilder des letzten Jahres. Die schönsten Bilder werden anschließend in die Homepage (www.wildstaudenzauber.de) integriert. Da sie dort aber gewissermaßen untergehen, will ich hier zunächst einige Pflanzenportaits des Juni zeigen. Übersichtsbilder vom Junigarten kommen später.

 Im vergangenen Jahr hatte ich einige Akeleien ausgesät. Die rote sollte eigentlich A. formosa sein. Ist aber wohl Aquilegia Caerulea-Hybride 'Rotstern' = 'Crimson Star'?

 Das müßte A. chrysantha sein, eine recht kräftige und hohe Art mit sehr langer Blütezeit.

 Immer wieder erfreuen mich die Sämlinge der Campanula lactiflora mit ihrem Leuchten wie ein Amethyst.

Rittersporne säe ich auch nur noch aus. Die Farben und Formen sind immer wieder überraschend. Sie blühen schon im ersten Jahr und was nicht gefällt wird rausgerissen. Die klassische Kombination mit Brennender Liebe (Lychnis chalcedonica).
 
 Der Juni ist der Wiesen- und Sumpfirismonat. Hier im Bild die Wildform von Iris laevigata.

 Iris ensata, die Japanische Prachtiris in der Sorte 'Sensation'. Wahrlich eine Blütensensation, doch nichts für meinen naturalistischen Garten. Sie wächst sehr gut am Teich. Wer möchte sie haben?

 Die Russische Prachtiris (Iris orientalis 'Frigia') ist da viel natürlicher.

 Iris setosa, die Arktische Iris, habe ich schon viele Jahre am Teich. Sehr schön!

 Iris versicolor 'Fliedermeer' und...

 'Tina' wachsen auch sehr gut am Teichrand im feuchten, saurem Boden.

 Dieses Knabenkraut hat sich von selbst angefunden und jetzt auch schon ausgesamt. Kann mir jemand sagen, welche Art das sein könnte. Es hat keine gefleckten Blätter.

Montag, 21. Januar 2013

Gärtnerseelen

Der Winter ist so recht die Zeit sich über dies und jenes Gedanken zu machen. Im Zusammenhang mit der Saatgut- oder Pflanzenbestellung kommen da auch viele Gartengedanken hoch und sicher bei dem einen oder anderen auch die Frage, warum tu ich mir das eigentlich alles an?
Bereits im letzten Winter fand ich im Blog des amerikanischen Gartendesigners, Thomas Rainers, einen interessanten Artikel http://landscapeofmeaning.blogspot.com/2012/02/why-we-plant.html den ich in meiner Homepage zitiert habe http://www.wildstaudenzauber.de/Seiten/Gartengestaltung_Naturalistischer_Gartenstil.html. Auch das Buch von Christa Hasselhorst „Eden auf Erden: Die Liebe zwischen Mensch und Garten“ vom April 2011 behandelt das Thema und sie postuliert: „Seit der Vertreibung aus dem Garten Eden sind wir Menschen bemüht, ihn mit der Erschaffung unseres eigenen Gartens wieder herzustellen.“

Warum Dreck unter den Fingernägeln glücklich macht, dieser Frage geht auch Christiane Büch in ihrem Buch „Gärtnerseelen“ nach, erschienen im August 2012 im Verlag Eugen Ulmer. (192 Seiten, gebundene Ausgabe, ISBN 978-3-8001-7750-9, 24,90 €).
Gleich zu Beginn, auf Seite 7 wird mit den Worten: „Ich denke, liebe Leserin, wir duzen uns gleich,…“, sowie auch im weiteren Verlauf des Buches, deutlich gemacht, dass es wohl nicht für uns Männer geschrieben ist. Trotzdem interessiert mich das Thema und ich will versuchen, meine Gedanken als Mann zu diesem Buch hier aufzuschreiben.




Wenn ich Besucher unseres „Offenen Gartens“ empfange, frage ich meist, wer vom Ehepaar denn der Gartenbegeisterte ist. Etwa zu 90 % sind es die Frauen. Der Mann ist nach Einweisung für das „Grobe“ zuständig, z. B. bauliche Maßnahmen und Rasenmähen. Aber wenn es dann gartenbegeisterte Männer sind, so ist meine Erfahrung, dann sind sie auch voll dabei und kennen sogar die botanischen Bezeichnungen.

Christiane Büch, Gartengestalterin aus Norddeutschland, erzählt mit großer Fachkenntnis und lyrisch untermalt, ganz köstlich ist das Schneckengedicht auf Seite 126, von ihrem Garten und acht weiteren Gärten und ihren Besitzern. Dazu besucht sie die Gärten zu verschiedenen Tageszeiten über das ganze Jahr verteilt, also gewissermaßen ein Tagebuch. Als „Roter Faden“ durch das Buch dient eine Dreiblatt-Spiere (Gillenia trifoliata), die sie jedem Gartenbesitzer geschenkt hat, ohne den Namen zu nennen und mit dem Hinweis, die Pflanze entscheiden zu lassen, wo im Garten sie wachsen möchte.  Spätestens hier stutzt der eine oder andere, doch die Autorin hat die Empfehlung gegeben, dem Gefühl eine Chance zu geben, der Intuition und den Kopf auszuschalten dann kann man auch mit den Pflanzen sprechen.
Übrigens gab mir mein Vater den Gartentipp, mich unbedingt jeden Abend mit den Tomaten zu unterhalten. Das war aber nicht esoterisch gemeint, sondern ich sollte sie jeden Tag ausgeizen, anbinden und evtl. gießen.
Es gibt im Buch viele Tagebucheinträge, die man auch mit dem Kopf nachvollziehen kann, wie z. B. den über die individuelle Herkunft jeder Pflanze und die damit verbundene Geschichte. „Wenn ich die Pflanzen sehe, denke ich an die Menschen, die sie mir geschenkt haben.“ Genau das war auch der Grund, als ich mir vor einigen Jahren zum Geburtstag, der zugleich mein letzter Arbeitstag war, von den Kollegen Pflanzen für meinen Garten gewünscht habe. Eine besonders schlanke Kollegin hat mir ein ganzes Sortiment der Fetten Henne geschenkt.

Als Grundanliegen des Buches nennt die Autorin die Suche nach den Quellen der Gartenbegeisterung. „Welcher Schatz liegt im Gärtnern verborgen?“ Der Garten ist mehr als Hobby und Leidenschaft, und dem versucht sie mit Hilfe der anderen Gartenbesitzer auf die Spur zu kommen.
Durch die Erzählungen aus der Kindheit und Jugend wird klar, dass ein großer Teil der Gartenbegeisterung vererbt wird. Außerdem erzählt sie recht überzeugend von sich und anderen über die Wirkung des Gartens und der Pflanzen auf ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit.
Ansonsten wirken die Geschichten auf mich eher banal. Mit Spannung habe ich das Buch trotzdem gelesen, weil ich bis zum Schluss immer hoffte, dass meine Fragen und Antworten zu den Quellen der Gartenbegeisterung angesprochen würden. Ziemlich am Ende bittet die Autorin eine Gartenfreundin ihr Verhältnis zum Gärtnern in Worte zu kleiden. Die Antwort. „Der Garten ist Nahrung für die Seele,…Er ist meine Suche nach dem Paradies.“ Hier könnte man jetzt weiter forschen um die Quellen der Gartenbegeisterung zu finden. Aber das wäre zu kopflastig für das Buch.

Fazit: Das Buch ist keine kopflastige Beantwortung der Frage, „Warum Dreck unter den Fingernägeln glücklich macht“ sondern ein ganz persönlicher Erfahrungsbericht der Autorin und anderer Gartenbegeisterter, den man mit einem Augenzwinkern lesen kann. Warum einem Text über Gartenbegeisterung so viele düstere, glanz- und farblose Bilder zugeordnet wurden, ist mir unverständlich. Ist es künstlerische Absicht oder nur billiger Druck?

Sonntag, 13. Januar 2013

Staudentausch

Der Weihnachtsbaum ist entsorgt und die Stollen- und Lebkuchenvorräte gehen auch zur Neige. An der Stelle des Weihnachtsbaums steht ein Forsythienstrauß im Sonnenlicht. Herrlich!
Nun hat der Schnee noch mal alles zugedeckt aber es geht bergauf. Jeden Tag ein Stückchen.
Wenn dann alles Staudenkraut abgemäht und entsorgt ist, geht bei uns das große Umgestalten und Umsetzen der Stauden los. In diesem Frühjahr werde ich mich schweren Herzens von einigen prächtigen Staudenbeständen trennen um mehr Staudenwiesen (Perennial Meadows) gestalten zu können.
Da sind z. B. etwa 40 Herbst-Eisenhutknollen, Goldbandleistengras, Miscanthus 'Silberfeder', Goldkolben und die außergewöhnliche Tatarenaster u. a. aus meinem Stauden-ABC. Natürlich kann ich die etwa 30 jährigen Pflanzen auch verhackstücken und auf dem Staudenmarkt verkaufen. Lieber wäre es mir, wenn Blogleser Interesse hätten, sie in ihrer ganzen Schönheit als XXL-Stauden zu erwerben. Bis 10 kg kann man für einen online-Preis von 5,90 Pakete verschicken. Auch Tausch wäre gern gesehen. Vielleicht will ja jemand rausschmeißen, was ich suche? Bitte melden: jochen@wildstaudenzauber.de.
Mehr Informationen und Bilder in meinem Stauden-ABC (http://www.wildstaudenzauber.de/Seiten/Stauden_ABC.html).


Herbsteisenhut Aconitum carmichaelii

Goldbandleistengras Spartina pectinata

Tatarenaster Aster tataricus

Goldkolben Ligularia veitchii

Miscanthus 'Silberfeder'



Mittwoch, 9. Januar 2013

Perennial Meadows

Reisfelder in Japan im Hintergrund Zedern- und Bambuswälder


China muss 22 % der Weltbevölkerung mit nur 4 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche ernähren und im ebenfalls stark bevölkerten Japan gibt es sehr viele Gebirge vulkanischen Ursprungs, d. h. mit steilen Hängen an denen kaum Landwirtschaft betrieben werden kann. Deshalb wird in beiden Ländern jedes Fleckchen Erde für die Ernährung genutzt. Die im Bild gezeigten Reisfelder ziehen sich in Terrassen an den Berghängen hoch. Sie sind kaum größer als unsere Gärten.
Meine chinesischen und japanischen Kollegen wundern sich immer bei ihren Besuchen in Deutschland, dass wir soviel Rasen in unseren Gärten haben, wo doch nichts Essbares wächst, beim Mähen Benzin verschwendet und die ländliche Ruhe gestört wird.
Nun, ich denke Kartoffeln müssen wir nicht auf unseren Rasenflächen anbauen, aber wie wäre es mit Staudenwiesen?

Obwohl wir in Gartenbüchern und -zeitschriften immer noch hauptsächlich die traditionellen Staudenbeete vorgesetzt bekommen, findet man doch auch in einigen Büchern Ansätze für einen naturalistischen Pflanzstil für Staudenbeete. So findet man bei Machiels (2010) in seinem wunderschönen Buch „Präriegärten“: „Eigentlich ist Gärtnern mit Präriepflanzen nur die konsequente Weiterentwicklung des naturalistischen Gartenstils, der sich in den vergangenen Jahren weitgehend durchgesetzt hat.” Im Ausblick des Buches „Gartengestaltung mit Stauden“ resümiert Schacht (2012) „Festhalten lässt sich, dass trotz der teils sehr unterschiedlichen Schwerpunkte auffallend viele Gestalter der Geist der naturalistischen Pflanzenverwendung eint.“
Michael King (2011) schreibt in seinen Büchern, dass ein Umdenken in der Staudenverwendung notwendig ist, weil die traditionellen Staudenrabatten zu arbeitsaufwendig und wenig nachhaltig sind. Er propagiert Perennial Meadows (Stauden-Wiesen) als neuen Weg der Staudenverwendung. Was damit gemeint ist, steht in seinen Büchern, die Sie hier als sehr preiswertes ebook erhalten können (Button links). In den einzelnen Büchern werden Bepflanzungsbeispiele für verschiedene Standorte genannt. Ein wesentlicher Vorteil der Bücher ist, dass die ausführlich vorgestellten Pflanzen in Kings eigenen Garten in Holland wachsen, d. h. unter klimatischen Bedingungen, wie sie auch auf Norddeutschland zutreffen könnten.

Schon vor einigen Jahren haben wir uns für eine naturalistische Gestaltung unseres Gartens entschieden. Wir nannten es „Wildstaudengarten“. Mehr über den Naturalistischen Gartenstil unter: http://www.wildstaudenzauber.de/Seiten/Gartengestaltung_Naturalistischer_Gartenstil.html und mehr über den Wildstaudengarten unter: http://www.wildstaudenzauber.de/Seiten/Gartengestaltung_Wildstaudengarten.html.

Hier noch mal kurz zusammengefasst, was wir meinen und wo die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zum Präriegarten und den Perennial Meadows liegen

Ein grundlegendes Prinzip der naturalistischen Bepflanzung ist, dass alle Pflanzen, die zusammen wachsen, auch aus den gleichen Umweltbedingungen kommen, dabei können sie aber von verschiedenen Kontinenten stammen. Sie sollten auch einen ähnlichen Ausbreitungsdrang haben, um eine möglichst lange fast unberührte Pflanzung zu erreichen.
Während die traditionelle Staudenrabatte, nach Höhe bepflanzt und wie ein Bild von außen betrachtet wird, hat man in der naturalistischen Pflanzung genauso wie in Kings Staudenwiesen einen viel engeren Kontakt mit den Stauden.
Die Pflanzung von zahlreichen Gräsern zusammen mit den Wildstauden soll beim Betrachter die Assoziation zur Natur erwecken, die Sehnsucht danach, steckt in fast jedem von uns.

Unterschiede zwischen einer traditionellen Staudenrabatte und einer naturalistischen Staudenwiese:

traditionell
naturalistisch



Pflanzenwahl
Pracht- und Wildstauden
Wildstauden und Gräser

nach Schönheit
nach Widerstandsfähigkeit

alle
das ganze Jahr ansehnlich
Standort
jeder verbesserte Boden
standortgerecht
Düngung
ja
nein
Wässern
ja
nein
Klima
alles ausprobieren
klimagerecht
Winterschutz
ja
nein
Hacken
ja
nein
Verblühtes Abschneiden
ja
nein
Stäben, Anbinden
ja
nein
Dekorationen
ja
nein



Anordnung
Kleine vorn, Große hinten
gemischt

Arten in Blocks und Driften
einzeln und in Driften

Rabatte wird von Rasenfläche begrenzt
Rasenfläche wird mit Pflanzen gefüllt
Bäume, Sträucher
ja
nein
Artenreichtum
ja
nein
Betrachtung
von außen, wie ein Bild
wir sind mittendrin
Zielstellung
überwältigende, farbenprächtige Bilder
entspannende, einfache Natürlichkeit




Wie Sie sehen, können Sie mit einer naturalistischen Pflanzung eine Menge Arbeit sparen.



Sonntag, 6. Januar 2013

Efeu-Rückschnitt 2 Jahre später

Im Winter 2011 hatte ich vom Rückschnitt unseres "Monster-Efeus" berichtet
(http://wildstauden.blogspot.de/2011/01/efeu-zuruck-schneiden.html und http://wildstauden.blogspot.de/2011/03/monster-efeu-schneiden.html).
Vor zwei Jahren hatte ich die Altersform meines Efeus komplett von der Wand und vom Dach entfernt und darunter war ziemlich viel abgestorbenes Laub zu sehen (unter der Leiter). Die Frage war: Wird er wieder grün?


Ja, er wurde wieder grün bis auf eine kleine Stelle über dem 2. Fenster von links. Nun soll in diesem Jahr auch der Rest (links im Bild) bis zur Traufe entfernt werden.
Schade, es sah so schön alt aus. Manche dachten der Efeu sei so alt wie das Haus. Doch den Efeu habe ich  vor fast 40 Jahren gepflanzt und das Haus steht schon seit 1818.

Kennt vielleicht jemand diese Pflanze? Sie wächst auf einem Erdhügel unbekannter Herkunft am Rande einer Sumpfwiese nahe Groß Potrems. Ich habe sie bisher hier noch nie gesehen.