Bevor ich es in den Händen hielt, überlegte ich womit die
Stauden wohl gemischt seien: mit ein- und zweijährigen Blumen, mit Sträuchern
und Bäumen oder mit Gemüse und Obst, also ging es um einen Bauerngarten? Nein,
nun weiß ich es, die Stauden sind untereinander gemischt. Doch was ist daran
neu? Sind doch seit Einführung der Stauden in die Gartenkultur meist bunte
Mischungen gepflanzt worden? Ein Fachmann weiß natürlich schon seit einiger
Zeit was sich hinter „Staudenmischpflanzungen“ verbirgt: „Eine
Staudenmischpflanzung ist eine vom
Pflanzenverwender zusammengestellte Pflanzengemeinschaft mit einem erprobten
Artenspektrum aus mehreren Staudenarten und –sorten.“ Die verschiedenen
Mischungen haben wohlklingende Namen, wie z. B. „Silbersommer“.
„Staudenmischpflanzungen“ ist ein wissenschaftlicher Fachbegriff geworden, und
was darunter zu verstehen ist, wird im Buch umfassend erläutert. Es ist ein
Buch für professionelle Gartengestaltung mit Stauden im öffentlichen Grün. Die
„Staudenmischpflanzungen“ müssen sich rechnen und natürlich auch einen
ästhetischen Wert darstellen. Eine schwierige Aufgabe - sind doch dabei so
viele Faktoren zu berücksichtigen. Sie werden im ersten Teil des Buches
ausführlich erläutert. Zur Problematik wurde in Deutschland seit etwa 13 Jahren
umfangreich geforscht, einer der Autoren hat seine Doktorarbeit auf dem Gebiet
geschrieben, und so liest sich das Buch auch streckenweise wie eine Doktorarbeit.
Das beginnt schon auf Seite 10 mit den Zeichnungen, die Zeichnung auf Seite 19
ist unlesbar und etwas „unwissenschaftlich“ geht es auf den letzten 10 Seiten
zu. Auf Seite 173 wird Aconogonon speciosum ‚Johanniswolke’ unter
Solitärstauden/Gerüstbildner aufgelistet und auf der nächsten Seite unter
Flächenstauden /Begleitstauden Persicaria polymorpha? Unter dem Punkt 5.4.5.
Praxisvariante „Pink Paradise“ befinden sich nur zwei Zeilen Text und dann unter 5.4.6. wird die nachfolgende
Pflanzenliste (Tab.7) als Feuchtwiesenstandort erwähnt. In Tab.7 ist aber die
Pflanzenliste „Pink Paradies“ und erst auf der nächsten Seite, zwar ohne
Überschrift, eine Liste der Feuchtwiese. Etwa die Hälfte des Buches nimmt die
Besprechung von 20 bereits existierenden Pflanzungen ein. Damit werden
Beispiele für gelungene Pflanzungen gezeigt aber auch Probleme und Erfahrungen
mitgeteilt. Eine Fundgrube für den, der mit derartigen Aufgaben betraut ist. Am
Ende des Buches befinden sich hilfreiche 30 Seiten Glossar.
Fazit:
Das Buch ist eine wertvolle Anleitung für die kostengünstige
Etablierung von Staudenbeeten im öffentlichem Grün sowie praktisches
Nachschlagewerk für Gartenbaubetriebe, die mit diesen Aufgaben betraut sind. Es
trägt sicher dazu bei, das öffentliche Grün immer attraktiver zu machen und
damit die Lebensqualität vor allem auch in den Städten wesentlich zu erhöhen.
Für den engagierten Gartenbesitzer und Staudenfreund sind die im Buch
beschriebenen Staudenpflanzungen eher weniger interessant.
Hallo Jochen, ich danke dir für die Buchbeschreibung. Eigentlich wollte ich es mir kaufen .....
AntwortenLöschenGrüße aus dem Schwarzwald
Monika