Montag, 9. September 2019

Umpflanzen

Jedes Jahr im Herbst und Frühjahr wird bei mir umgepflanzt, und noch nie gab es so viel umzupflanzen wie in diesem Jahr. Grund ist die Dürre in den beiden Jahren 18 und 19. Ich schrieb bereits darüber (https://wildstauden.blogspot.com/2019/07/durre.html). Eigentlich jammere ich auf hohem Niveau. So schlimm ist es ja gar nicht. Aber ich habe den Anspruch in meinem pflegeleichten, naturalistischen Garten ohne Gießen oder Beregnen aus zukommen. Deshalb das strenge Standort gerechte Pflanzen.
Beim Umpflanzen konnte ich feststellen, dass z. B. die unter Bäumen stehende, völlig verdorrte Akeleiblättrige Wiesenraute dicke Knospen am Wurzelhals hatte. Also hätte es gereicht das Verdorrte abzuschneiden und auf das nächste Jahr zu warten!
Bei manchen Pflanzen kann ich den Herbst oder gar erst das Frühjahr nicht erwarten. Die Pflanze stört mich an ihrem Platz bei jedem Gartenrundgang, oder ich brauche irgendwo schnell Sichtschutz. Dann wird sofort umgepflanzt. Außer bei 30°C im Hochsommer.

Eine Frage stellt sich mir immer beim früh herbstlichen Umpflanzen: Soll ich die Stauden völlig zurück schneiden oder alles dran lassen? Im ersteren Fall, denke ich, dass die zurück geschnittenen Pflanzen möglicherweise keine starken Überwinterungsknospen ausbilden kann weil sie statt dessen nochmal durchtreiben. Brauchen sie das Laub für die Bildung der Winterknospen? Die Wiesenraute sagt nein!
Ich denke ja und lasse Alles dran. Die Umsetzung besonders großer Stauden (Goldrute, Aster glehnii) erfolgt in folgenden Schritten: Staude ausbuddeln, Unkraut aus dem Wurzelballen entfernen, Ballen auf eine reißfeste Folie heben oder wälzen, auf der Folie Pflanze zum neuen Standort ziehen (gut bei feuchtem Gras), Ins Pflanzloch eine halbe Kanne Wasser gießen, einsacken lassen, Wurzelballen ins Loch heben, noch Mal Wässern, Erde rein und festdrücken. Zum Windschutz die Pflanze anbinden und zum Sonnenschutz gegebenenfalls Schattieren.
Am ersten Tag nach dem Umsetzen schlappten die Blätter und Blüten etwas. Danach war keine Beeinträchtigung festzustellen (siehe Foto). Die braunen Blätter im unteren Bereich gab es schon vor dem Umsetzen.
Welche Meinung oder Erfahrung habt Ihr dazu?

Aster ageratoides wird umgepflanzt.



2 Kommentare:

  1. Ich mache es genauso inklusive der Plane zum Ziehen. Ich lasse vorsichtshalber alles dran, man möchte sich ja nicht nur mit dem Bewurzeln beschäftigen, sondern sicher auch noch ein bisschen Photosynthese betreiben.

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  2. Okay, Du schreibst "vorsichtshalber". Braucht es Photosynthese für die ÜK?
    Bei: www.gaissmayer.de/downloads/stauden_pflege.pdf steht geschrieben: "Frühherbstschnitt:
    Rückschnitt Ende September bis zum bodennahen Laub zur Bildung von Überwinterungsrosetten bzw. - knospen."
    Also wird das Laub bzw. die Photosynthese nicht zur Bildung von Überwinterungsknospen gebraucht. Ganz im Gegenteil.
    Hätte man doch nur in der Schule besser aufgepasst!

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