Freitag, 29. November 2024

Bernsteinschnecken

 Wohl jeder Gartenfreund hat im zu Ende gehendem Jahr über Schnecken gestöhnt. Obwohl ich seit Jahren im Frühjahr meinen Staudengarten breitwürfig mit Ferramol Schneckenkorn bestreue, und das immer ausreichend war, hat es im letzten Jahr kaum gewirkt. Was war im letzten Jahr so anders?

Aber darum soll es  in diesem Post nicht gehen. Es geht um Bernsteinschnecken (Succinea putris). Seit einigen Jahren fand ich immer mal wieder diese Schnecke in der Nähe meines Gartenteiches. Kaum 2 cm groß können sie wohl nicht meine Pflanzen schädigen. Dachte ich!

Sie sind durch das Schneckenkorn nicht zu erreichen, da sie sich in den Blatthorsten der Pflanzen und nicht am Erdboden aufhalten. Besonders fies ist ihr Fressverhalten. Sie raspeln direkt unter dem Blütenstand ein Loch in den etwa 2 m hohen Blütenstiel der Goldkolben (Ligularien). Wahrscheinlich, um an das Mark des Stängels zu kommen. Beim leichtesten Wind fällt die Blütenkerze dann an der Schwachstelle um. Ich habe 10 verschiedene Arten des Goldkolbens in meinem Garten und nur Ligularia veitchiana wird derartig massakriert!? Schätzungsweise sind Hunderte Bernsteinschnecken in den Ligularien. Im vergangenem Jahr gab es fast keine Blüten!

In YouTub fand ich einige Beiträge über Parasiten der Bernsteinschnecken, Saugwürmer, die in die Fühleraugen eindringen und von Vögeln abgefressen werden. Mitunter wird die ganze Schnecke vom Vogel gefressen.

Die Schnecken können bis weit über 100 Eier legen. Die Entwicklungsdauer beträgt in der Regel ein bis zwei Wochen. Die Tiere können bis zwei Jahre alt werden.

Was, außer Absammeln, kann ich tun, um den Stolz meines Teichumfeldes zu retten? Übrigens, die Schnecke ist weit verbreitet und nicht geschützt.



Nach den Blütenkerzen sind die Blätter dran.




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