Sonntag, 4. Dezember 2022

Staudenstützen

"Sehr geehrte Familie Wegner, 

Ihr Garten ist wirklich sehenswert und regt zur Nachahmung an!!! Wie schaffen Sie es nur, dass all diese Stauden Stand haben? Ich bin ständig mit vielen Staudenstützen unterwegs, die es in ihren Garten nicht zu geben scheint. Setzt ich eng, können sich die Stauden nicht ausbreiten, setze ich auseinander, fallen höhere Stauden auseinander. Gibt es denn einen Trick? Mit einem kurzen Hinweis würden  sie mir wirklich helfen.

Freundliche Grüße aus dem sonnigen Niederbayern"

Es gibt viele "Tricks". Fangen wir bei dem einfachsten an: Kein Dünger und auch keinen Kompost und kein Wasser. Der alte Spruch: "Ist der Mai recht kühl und nass, füllt es dem Bauern Scheuer und Fass" ist für den Blumengarten nicht erwünscht. Wir wollen in unserem Garten nicht nur ein vegetatives Wachstum, sondern Blüten. Ich sah im trocknen Sommer auf Sandboden Wasserdost nur einen reichlichen Meter hoch aber voller Blüten und sehr standfest. In meinem Garten am Teich war er zwei Meter hoch. 

Eine weitere Möglichkeit das vegetative Wachstum zu begrenzen ist der Schnitt der Blütentriebe Ende Juni, genannt: Vorblüteschnitt (Chelsea Chop).

Um große Stauden auch für kleine Gärten zu nutzen und um das Umfallen zu verhindern, gibt es zu mancher Staude auch eine kleinere Sorte, die man wählen sollte, z. B.: Eupatorium fistulosum 'Baby Joe', Helianthus microcephalus 'Anne', Silphium perfoliatum 'Maya', Heliopsis helianthoides 'Sunny Wink' u.a..

Es gibt auch viele Stauden, die sehr standfest sind, z. B. Vernonia. Achten sie auf die Beschreibung der Staude auf dem Etikett und im Katalog oder noch besser im Fachbuch.

Wenn man auf eine hohe, Wind anfällige Staude nicht verzichten möchte, wie z. B. Rittersporn, sollte man sie windgeschützt pflanzen. Bei mir steht der Rittersporn, vor Westwinden geschützt, an der Ostseite des Hauses.

Wenn das alles nichts nützt, müssen Stützen her. Die im Handel erhältlichen sind oft zu dünn und kurz, und sehr teuer. Bei mir haben sich brusthohe Dreibeine aus ein Zentimeter dicken Rundeisen bewährt. Sie werden etwa 10 Zentimeter in die Erde gedrückt. Mir ist noch nie eine solche Stütze umgefallen! Man muss sie vom Handwerker oder des Schweißens Kundigen fertigen lassen. Ich habe sie vom Nachbarn übernommen. Die Stützen werden postiert, wenn die Pflanzen etwa brusthoch sind. Ich habe sie grün angestrichen, damit man sie im Sommer nicht sieht und im gelb-braunen Winter leicht wieder findet. Es wäre zu ärgerlich, wenn ich beim Mähen des Staudenkrautes im Februar das Dreibein erwische.

Ich hoffe, das hilft? Wer noch Tipps und Tricks kennt, bitte in die Kommentare schreiben.

Handelsübliche Stützen für kleinere Stauden. In diesem, trockenem Jahr blieben sie fast alle im Schuppen.

Die Dreibeine sind im Winter gut zu sehen.

Die Ringe der Dreibeine können in der Größe variieren, ebenso die Höhe.

Vernonia, im Englischen als Ironweed (Eisenkraut) bezeichnet, hat die Standfestigkeit im Namen, trotz mehr als zwei Meter Höhe! Auch das Karl-Foerster-Gras steht gut auf eigenen Beinen.

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3 Kommentare:

  1. Hallo,
    auf die Metallstützen bin ich tatsächlich richtig neidisch. Ich glaube, ich muss mir jemanden organisieren, der schweißen kann. Meisten sortiere ich immer noch mit Stäben herum, entweder Bambus oder selbst geschnittene Haselruten. Das nervt manchmal schon sehr.
    Viele Grüße
    Claudia

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  2. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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  3. Sehr hilfreiche Tipps Jochen - vielen Dank! Renate

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