Freitag, 1. März 2019

Winterschäden

Das Frühlingswetter dieser Tage lockte schon im Februar in den Garten. Von Winterschäden im üblichen Sinne kann man nicht sprechen, denn die tiefste Temperatur dieses Winters (bis jetzt) war -5°C und so gut wie kein Schnee und der Boden war nur sehr oberflächlich gefroren. Ein ideales, monatelanges Betätigungsfeld für die Wühlmaus. Beim Abharken des alten Staudenkrautes musste ich üble Schäden feststellen. Ein Molinia-Horst drehte sich um,wie ein Teller, völlig ohne Wurzeln. Zum Vorschein kam ein großer Wühlmausgang. Hier hatte sich eine Wühlmaus wohl den ganzen Winter bedient, schön bequem auf dem Rücken liegend, alle Wurzeln abgefressen.



Tulpen, Lilien, Taglilien und Glockenblumen mit fleischigen Wurzeln stehen seit Jahren in meinem Garten auf der Speisenkarte der Wühlmäuse, doch dass sie auch Gräserwurzeln fressen, war mir neu. Oft finde ich beim Umgraben eine Höhle mit Hunderten Löwenzahn- und Windenwurzeln, gewissermaßen als "Hamsterkammer", wenn der Boden stark durchgefroren ist. Das ist ja ganz löblich, doch der Schaden überwiegt.
Diesmal waren Miscanthus, Astern, Witwenblumen u. a. betroffen.  Die Aster cordifolius 'Little Carow', meine liebste Aster, war durch Sturm umgefallen, wie beim Mikado. Die Wurzeln waren abgefressen und konnten sie nicht halten.



Alle geschädigten Stauden habe ich zerteilt und die Teilstücke in Töpfe gepflanzt. Vielleicht schlagen sie Wurzeln. Im Bild eine abgenagte Knautia macedonica.




Links im Bild die Reste eines Miscanthus und darunter das Loch der Wühlmaus.



Das ist der Übeltäter! Durch die Verwühlprobe, d. h. das Verschließen des Ganges durch die Maus nach wenigen Stunden, war mir klar, dass sie noch da ist. Zuerst habe ich sie einen Tag lang mit einer Zichorienwurzel angefüttert und dann eine Doppelzangenfalle mit derselben Zichorienwurzel beködert. Erfolgreich, wie man sieht. Seit Jahren war es mir nicht mehr gelungen eine Wühlmaus zu fangen. Sie sind äußerst vorsichtig. Ich hoffe Sie haben kein Mitleid mit diesen Biestern.
Leider benutzen auch die geschützten Maulwürfe offensichtlich die selben Gangsysteme wie die Wühlmäuse, und sie tappen viel öfter in die Fallen.  Statt Fallen vertraue ich nun auf die Katzen.




2 Kommentare:

  1. Hallo Jochen,
    wenn einem die Wühlmäuse (oder in meinem Fall Mäuse) die Lieblingspflanzen im Garten wegfressen, ist das bitter. Bei mir sind fast alle Crocus und Allium futsch. Die Nachbarkatzen haben da leider auch keine Abhilfe geschaffen. Ich hoffe und wünsche Dir, dass Du Deine Pflanzen noch retten kannst! Herzliche Grüße Renate

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  2. Bei meinen Eltern hat Knoblauch geholfen. Einen vom Maulwurf gebuddelten Erdhaufen vorsichtig wegnehmen und in die Gänge frische Knoblauchzehen (1/4 Stück) gedrückt. Funktionierte auch mit Zwiebeln. Vielleicht war dieser Maulwurf ja ein Vampir, jedenfalls ist er jetzt beim Nachbarn

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