Mittwoch, 28. September 2016

Blauer September

Im letzten Post schrieb ich von der Trockenheit im Garten und heute ein Lichtblick: Beim Umpflanzen der völlig vertrockneten Veronicastrum virginicum sah ich die kräftigen Überwinterungsknospen, die ein gutes Zeichen fürs nächste Gartenjahr sind.
Auch wenn es noch so trocken ist, die hellblaue Aster laevis enttäuscht nie. Auch alle anderen Wildastern und die Selektionen der Rau- und Glattblattastern färben den Septembergarten noch mal kräftig ein, allen voran mit dem im Sommer so seltene Blau.
Im letzten Bild ein Vergleich der blauen Wildastern. A. cordifolius leuchtet am stärksten, A. laevis ist ein Trockenkünstler und A. puniceus hat einen sehr starken Wuchs und Wolken von hellblauen Blütchen.

Überwinterungsknospen bei Veronicastrum virginicum

Aster laevis


Aster puniceus Sumpfaster

Aster cordifolius 'Little Carlow'

A. cordifolius, A. laevis, A. puniceus




Mittwoch, 21. September 2016

Deutlich zu trocken

Das sagte heute Morgen unser Wetterfrosch im NDR: "Sowohl im Frühjahr als auch im Sommer war es im Nordosten deutlich zu trocken, und es ist noch kein Ende in Sicht". In der Ostseezeitung stand unter der Überschrift: "MV trocknet aus", dass erst 14 % des im September üblichen Regens im Raum Rostock gefallen ist. Ich kann mich nicht erinnern in den letzten 50 Jahren eine solche Regenknappheit erlebt zu haben. Aber an die Wetterrekorde müssen wir uns wohl gewöhnen.
Da ich kaum gieße oder beregne und mich bemühe, meine Wildstauden standortgerecht zu pflanzen, konnte ich aus dieser Trockenheit viel lernen und deutliche Unterschiede feststellen. Nehmen wir die Ligularien oder auch Goldkolben genannt, von denen ich 10 Arten rund um meinen natürlichen Teich gepflanzt habe (der Teich ist fast leer). Alle haben schwere Trockenschäden nur L. veitchiana steht trotz ihrer großen Blätter in grüner Pracht. Ähnliches kann man bei den ebenfalls großblättrigen Rodgersien, den Schaublättern, beobachten. Sie stehen alle auf der Nordseite des Hauses und alle stehen noch gut, nur R. podophylla 'Rotlaub' liegt flach. Sehr gut stecken die Wild- oder Waldastern die Trockenheit unter Bäumen weg: A. ageratoides, A, divaricatus, A. laevis. Aruncus, der Waldgeißbart, ist auch noch kräftig grün. Verschiedene Sonnenblumen, allen voran H. microcephalus, die Kleinköpfige Sonnenblume und H. kellermanii halten die Trockenheit gut aus.
Wenn es dann endlich mal tagelang regnet, werde ich die Liste vervollständigen.

L. veitchiana steht trotz ihrer großen Blätter in grüner Pracht (links)

R. podophylla 'Rotlaub' liegt flach.

Sonntag, 4. September 2016

Ein Kreuz mit den Kreuzkräutern


Die Gattung Senecio hat laut Wikipedia mehr als 1.000 Arten. Allein in Mitteleuropa sind 30 Arten heimisch. Dazu kommen Hybridisierungen. Kein Wunder, dass da nomenklatorisch manches durcheinander geht. Aber vielleicht kann ja jemand helfen? In jedem Falle sind es sehr schöne und robuste Wildstauden für den naturalistischen Garten.
Beim GdS-Samentausch 2010 habe ich Senecio fuchsii bekommen. Die brusthohen Pflanzen wucherten bereits im ersten Jahr recht kräftig und haben grüne Stängel. Ich pflanzte sie in den trockenen Schatten und vom Wuchern war nichts mehr zu spüren. Werde sie im nächsten Jahr etwas besser stellen, um mehr von ihnen zu haben.
Im Mai 2015 habe ich ein Kreuzkraut unter dem Namen Senecio doria in einer Staudengärtnerei gekauft (Bild 3) und im Herbst Samen gesammelt. Sie gingen zahlreich auf, also war meine Staude nicht steril, wie unten behauptet.
Beschreibung für Senecio fuchsii 'Doria' bei https://www.die-staudengaertnerei.de/Senecio-fuchsii-Doria: "gut standfeste, lange im Hochsommer blühende Wildstaude, deren reicher Samenansatz (Fruchtschmuck!) zum Glück steril ist. Gute Solitärstaude. (Wird unter dem falschen Namen S. doria gehandelt)."
Meine S. doria hat auch einen reichen , schmückenden Samenansatz und dunkelrote Stängel.
Von einem Staudenfreund aus Sachsen habe ich Samen von Senecio nemorensis bekommen. Die Pflanzen von meinem S. doria sind identisch mit S.nemorensis. Sie haben keine Ausläufer aber schon im ersten Jahr recht lange Wurzeln. Die Stängel sind dunkelrot. Um die Verwirrung komplett zu machen gibt es bei Jelitto Samen von Senecio nemorensis ssp. fuchsii. Die Art S. nemorensis hat laut Hortipedia 12 Synonyme aber Senecio nemorensis ssp. fuchsii ist nicht dabei. Eigentlich der Zeitpunkt um aufzugeben meine Kreuzkräuter zu identifizieren!?


Senecio fuchsii mit zahlreichen Ausläufern im zweiten Jahr
 
Senecio fuchsii im tiefsten Schatten unter einer Haselnuss

Senecio doria, brusthoch mit zinkgelben Blüten in voller Sonne

Samenstände von S. doria



Senecio doria im ersten Jahr ohne Ausläufer