Dienstag, 8. April 2014

Gärten auf dem Lande



http://www.ulmer.de/Gaerten-auf-dem-L,L0lNR19aT09NP0ZJRD00MTg5MTc0JkFJRD00MTE4MTEzJlBDTUQ9fjU1NEM0RDQ1NTI1MzQ4NEY1MDVGNDQ0NTU0NDE0OTRDMDk1MzQ4NEY1MDVGNDk0NDNEMzQzMTMxMzgzMTMxMzMyNjRENDk0NDNEMzEzNDMwMzEzMDMwJk1JRD0xNDAxMDA.html?UID=D1839F7126C201145D6503A4B3FF62F3286F782F5032DF87E3

Buchempfehlung:
Gärten auf dem Lande. Gartenkunst gestern und heute. Albrecht Ziburski. 2014. 178 S., 155 Farbfotos, geb. mit SU. ISBN 978-3-8001-7952-7. € 29,90

„Gartenkunst gestern und heute. Gärten auf dem Lande“ wäre ein treffenderer Titel gewesen. Steht doch die historische Entwicklung der Gartenkunst auf dem Lande im Mittelpunkt und nicht der vielleicht von einigen Lesern und auch von mir zunächst erwartete „Bunte Bauerngarten“ mit einer Mischung von Obst, Gemüse und Blumen.
Der Autor, Dr. Albrecht Ziburski ist Botaniker und Journalist. In Vorträgen und Büchern widmet er sich sehr detailliert und tiefschürfend der Geschichte der Bauerngärten.
Der Autor spannt den Bogen von Gärten des Hochschwarzwaldes bis Nordwestdeutschland und die Niederlande, von vergangenen Jahrhunderten bis in unsere Zeit. Neu und sehr interessant war für mich, dass der Bauerngarten, so wie wir ihn heute kennen, seinen Ursprung nicht auf dem Lande oder in der bäuerlichen Gesellschaft hat. Es waren städtische Gartenentwicklungen, die auch auf dem Land übernommen wurden. Die geballte Meinungsmacht von Gartenarchitekten, Gartenbuchschreibern, Journalisten der Gartenzeitschriften u. a. führte dazu, dass der städtische Bauerngarten als historischer Bauerngarten angesehen wurde.
Unter der Überschrift „Gärten, Landschaft und die Natürlichkeit“ spannt der Autor einen Bogen von William Robinson  und dem „Wild Garden“ bis zu heutigen Naturgartenbestrebungen.
Auf den vorletzten Seiten des Buches wird es noch einmal spannend, philosophisch und spirituell, „Genius Loci versus Zeitgeist“ überschrieben. Nicht allen Meinungen kann ich hier folgen, aber nachdenkenswert. Das Gleiche trifft auf die letzten Seiten zu. Hier postuliert der Autor Defizite unserer privaten Gartenkultur und gibt Empfehlungen, wie Gartengestaltung wieder zur Kunst werden kann, und dass Gartenbesitzer auf dem Lande die besten Vorraussetzungen haben, Gartenkunst zu schaffen. 2012 erschien das Buch „Garten Moorriem“, in dem der Autor seinen eigenen ungewöhnlich großen Bauerngarten vorstellt. Das vorliegende Buch erscheint mir u. a. wie die theoretische Grundlage dazu.

Sicher nicht nur ein Buch für Gartenbesitzer auf dem Lande. Zahlreiche großformatige Bilder des Autors lassen das Flair historischer Gartenanlagen erleben. Das Buch las sich für mich wie ein Krimi, am Ende wurde es immer spannender.

Weitere Buchempfehlungen finden Sie auf meiner Homepage: http://www.wildstaudenzauber.de/Seiten/Buchempfehlungen.htm 

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