Man liest immer wieder in der Staudenliteratur, dass die Samenbildung den Pflanzen viel Kraft kostet und sie im nächsten Jahr weniger kräftig austreiben. Seit Jahren lasse ich in meinem naturalistischen Garten die Samenstände bis zum Rückschnitt, etwa Ende Februar, an den Pflanzen. In der Natur schneidet sie auch niemand ab.
Bei der Arktischen Iris (Iris setosa) habe ich jedoch einen gravierenden Nachteil des nicht Abschneidens feststellen müssen. Bei Iris sibirica war das nicht der Fall.
Rechts im Bild wurden die Samenstände entfernt, und es bildeten sich kräftige Fächer. Links blieben sie stehen. Das Stehenbleiben hatte zur Folge, dass kaum neue Fächer entstanden sind. Jetzt im November habe ich sie ausgebuddelt und tatsächlich zeigten die Pflanzen mit Samenständen nur einen kümmerlichen Austrieb für das nächste Jahr (im Bild unten links).
Es zeigt sich mal wieder, das der naturalistische Gartenstil ein umfassendes Wissen über die Pflanzen und ihre Eigenarten erfordert. Mehr zu Iris setosa unter: http://www.wildstaudenzauber.de/Stauden/iris_setosa.htm
Samenstände von Iris sibirica im Winter |
Samenstände vom einheimischen Wasserdost |
Interessant! Ich schneide eigentlich wenig ab, wohl aber Iris und Taglilien..
AntwortenLöschenHallo Jochen, das ist interessant zu wissen. LG Edith
AntwortenLöschenDas erste Bild ist wunderschön. Und deine Beobachtungen hier am Blog sind immer wieder informativ und behandeln Themen, die man sonst nie findet. Klasse!
AntwortenLöschenLG Katrin
Hallo Jochen,
AntwortenLöscheninteressante Beobachtung! Hat die Iris setosa vielleicht einen Hang zur Kurzlebigkeit (in unserem Klima)? Bei solchen heißt es ja immer, dass man Verblühtes lieber abschneiden soll, damit sie sicherer wiederkommen. Gleiches gilt für einige "überzüchtete" Stauden, weil die "verlernt" haben, wie man das Gleichgewicht hält zwischen Blüten und Reserven anlegen für die Überdauerung, siehe Hybridtulpen und Rittersporne.
Bei von Natur aus langlebigen Wildstauden sollte die Samenbildung kein Problem für die Vitalität der Pflanzen darstellen, da sie "vernünftig" genug sind, sich nicht damit zu verausgaben. Alles andere wäre im Überlebenskampf in der freien Natur auch nicht haltbar.
Bei mir gönnen sich die Meisen jeden Morgen einen Snack aus Helenium- und Rudbeckia-Samen. Wer hat nochmal behauptet, die Samenstände zieren den ganzen Winter über? Ich glaub es gibt keine Vögel in Hummelo... :-)
Auch das Panicum scheint sehr lecker zu sein, nur dass man da so schlecht dran kommt - zum Glück für mich.
Gruß, Mandy
Hallo Jochen, vielen Dank, da muss ich doch gleich mal in mein Tagebuch schauen, welche Sorte Iris in meinem Garten steht. Interessant dazu finde ich auch den Kommentar von Mandy. Ich habe bei mir nur den Phlox abgeschnitten und hadere noch mit mir rum ob ich die Wiesenraute abschneiden muss. Sie sieht auch mit verdorrten Stängeln noch sehr attraktiv aus und verleiht dem Beet Struktur. Alles andere bleibt bis zum Frühling. VLG Sabine
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