Samstag, 26. Juli 2014

Wildlilien

Lilium leichtlinii Japan-Lilie

"Wachwechsel" am Teich. Die Goldkolben verblühen und die gelben Japanlilien tragen das Gold weiter.
Wenn ich meine Besucher durch den Wildstaudengarten führe, glauben sie spätestens dann, wenn wir vor den Wildlilienhorsten stehen, mich erwischt zu habe: "Das sind doch keine Wildstauden, das sind Prachtstauden!?"
Und ob das Wildstauden sind!

Lilium pardalinum Pantherlilie

Während für Lilien meist eine gute Drainage und ein trockener Untergrund für die Zwiebel notwendig sind, gibt es auch "Sumpflilien", wie z. B. Lilium pardalinum, die Pantherlilie oder Lilium leichtlinii, die Japanlilie oder Gelber Türkenbund genannt. Beide stehen bei mir im feuchten Umland des natürlichen Teiches. Die Panterlilie schon seit Jahrzehnten. Gelegentlich wird sie von Wühlmäusen dezimiert aber der Bestand ist inzwischen so groß, dass sie sich immer wieder regeneriert.

Die Zwiebeln der Pantherlilie sind recht groß und hängen zusammen.



Lilium tenuifolium, syn. L. pumilum Feinblatt-Türkenbund, Lacklilie oder Korallenlilie

Lilium tenuifolium, syn. L. pumilum, der Feinblatt-Türkenbund oder auch als Lacklilie und Korallenlilie bezeichnet, kommt aus Sibirien und Nord-China. Sie wird nur kniehoch und blüht bereits im Juni zusammen mit Rittersporn und Glockenblumen. Die signalroten Blüten sind recht klein.

Lilium martagon, Türkenbundlilie


Ebenfalls mit kleinen Blüten, schon im Juni, blüht die einheimische Türkenbundlilie. Ihre Farbe ist nicht gerade spektakulär. Deshalb wird oft die var. alba gepflanzt.

Lilium tigrinum var. splendens
Lilium tigrinum, die fast mannshohe Tiger-Lilie, wurde in unserem Garten oft von den Wühlmäusen verspeist. Heute heißt sie L. lancifolium. Ich habe den alten Namen beibehalten, weil er sich wesentlich besser einprägt.
Im Kuju-Hochland in Japan sah ich sie auf den Bergwiesen. Sie blüht im Juli.

Tigerlilien auf einer Wiese im Kuju Hochland, Japan

Lilium henry  Riesen-Türkenbund



Lilium henryi, der Riesen-Türkenbund kommt aus Zentral-China. Die Pflanzen werden bis mannshoch und blühen Ende Juli in einem schönen Orange.
Die Lilienhorste habe ich in Drahtkörbe, sogenannte Kartoffelkörbe gepflanzt um sie vor Wühlmäusen zu schützen.
Ständig sollte man nach den Lilienhähnchen schauen, einem kleinen roten Käfer. In diesem Jahr gibt es keine. Auch andere Schädlinge, wie die grauen Raupen am Salomonsiegel sind dieses Jahr selten. Ob es an den neu aufgehängten Meisenkästen liegt? Sie sind von Sumpfmeisen bewohnt.
Im Bestand von Lilium leichtlinii habe ich dürre Stängel entdeckt.

kranke Stängel bei Lilium leichtlinii
Weiß jemand, was das ist und wie ich es bekämpfen kann?

Hat jemand die einheimische  Feuerlilie (Lilium bulbiferum) zu verkaufen?









Montag, 21. Juli 2014

Kerzen-Ligularien, Goldkolben

Im Sommer poste ich meist nur bei Regen und nun auch bei 30°C. Immer an den Strand ist auch langweilig, und im Garten ist jede Arbeit sehr anstrengend. Fotografieren in den Morgen- und Abendstunden geht da schon eher.
Ein absoluter Blühhöhepunkt in unserem Garten ist die Ligularienblüte, die sich dank 10 verschiedener Arten von Juni bis September erstreckt.
Selten findet man in den Gärten so stattliche Ligularien. Unser großer Vorteil ist ein natürlicher Tümpel, der sein Umland mit Wasser versorgt. Alle Ligularien haben "nasse Füße" und stehen z. Teil in praller Sonne, so wie ich das auch in ihrer Heimat Japan und China gesehen habe.
Genug der Vorrede, hier nun die Bilder:

Goldkolben rund um den Tümpel

Ligularia x hessei 'Laternchen' ist die Kleinste.

Ligularia przewalskii verträgt die meiste Sonne, da Ihre Blätter stark geschlitzt sind.
Ligularia stenocephala ist mit über 2 Metern die größte Art. Ich habe offensichtlich 2 Sorten, die sich an den Blatträndern unterscheiden.

Ligularia stenocephala 'The Rocket' und 'Weihenstephan'? Wer kann helfen?

Trotz ihrer Größe lassen sie sich gut in Wiesenkonzepte einbinden.
Ligularia veitchiana blüht später. Sehr schön zusammen mit Wasserdost und Schirmaster.





Dienstag, 1. Juli 2014

Cenolophium denudatum, Baltische Petersilie

Im Sarastro-Rundbrief VII/2014 hat der Staudengärtner Kress eine Lanze für die Doldenblütler gebrochen. Dem kann ich mich nur anschließen. Auch für meine Staudenwiesen sind die Doldenblütler sehr wertvoll. Der sehr informative Rundbrief ist zu beziehen von: office@sarastro-stauden.com.
Nicht genannt ist Cenolophium denudatum (Syn. Cenolophium fischeri, Athamanta denudata), die brusthohe Baltische Petersilie.
Sie kommt in Europa, Rußland und West-China vor. Sie wird auch als Hohlrippe bezeichnet und ist wie Selinum sehr gut für die Auflockerung von Wiesen und auch für frische Blumensträuße und Trockensträuße geeignet. Sie blüht vom Juni bis zum Herbst und stirbt nach der Blüte nicht ab. Es gibt nur eine Art in der Gattung. Sie ist sehr anpassungsfähig, für Sonne und Schatten und für jeden etwas feuchten aber gut drainierten Boden. Ausführliche Informationen gibt es bei: http://www.gardenershq.com/cenolophium-denudatum.php.
Die Samen habe ich von der RHS (Royal Horticultural Society) aus England bekommen. Sie keimten sehr gut.
Im ersten Bild sind die charakteristische Rotfärbung der Stängel und die dunkelgrünen, farnartigen Blätter zu sehen. Im zweiten Bild steht sie recht feucht und im Halbschatten, zusammen mit Iris pseudacorus und Sanguisorba menziesii.

Wer hat Erfahrung mit Cenolophium denudatum und wie alt wird sie bei uns?