Dienstag, 10. Dezember 2019

Im Glashaus

Wenn es draußen stürmt und schneit und es fast nichts mehr im Garten zu tun gibt, kann man in einem Glashaus noch Einiges Gärtnern. Während ich in der Vergangenheit hauptsächlich Stauden aus Samen in der zweiten Winterhälfte angezogen habe, will ich in diesem Jahr Stauden teilen. Das ist bisher zu kurz gekommen und so manche Staude ist mit den Jahren vergreist und abgestorben.
Neu ist auch die Anzucht von jetzt sehr preisgünstig zu bekommenden Blumenzwiebeln in Pflanzkästen. Schon bald werden die ersten Spitzen zu sehen sein. Auch Stauden habe ich noch recht günstig bekommen und die ersten Triebe warten schon auf den Frühling. Ich kann mir vorstellen, das es ebenso spannend sein wird, das Wachstum der Blumenzwiebeln und das Austreiben der Stauden zu erleben, wie das Auftauchen der Sämlinge.

Pikierte Sämlinge in den vergangenen Jahren

Links neu gekaufte Stauden und rechts Blumenzwiebeln in Pflanzkästen.

Nepeta manschuriensis 'Manchu Blue' zeigt schon Austrieb.


Die Narzissen und Krokusse sind ziemlich eng gepflanzt.

Wenn noch die Gerüste der Stauden stehen, kann man sie gut erkennen und an einem frostfreien Tag ausbuddeln.

Die Stauden werden vereinzelt und der Wurzelballen wird von Unkraut befreit.

Anschließend werden sie in Komposterde getopft. Die Gelenkblume (Physostegia virginica hat schon sehr gut entwickelte Triebe.


Dienstag, 26. November 2019

Beth Chatto: Mein Leben für den Garten

Catherine Horwood
Beth Chatto. Mein Leben für den Garten. 
 288 S., 64 Farbfotos, 46 sw-Fotos, geb. , 09/2019
ISBN 978-3-8186-0826-2. € 30,00.

Vor fast 30 Jahren erwarb ich das erste Buch von Beth Chatto, "Im grünen Reich der Stauden, Der neue englische Staudengarten" und 2013, "Der Kiesgarten, Gärtnern auf trockenem Standort". https://wildstauden.blogspot.com/2013/03/kiesgarten.html.
Die Bücher von Beth Chatto haben einen besonderen Platz in meiner Gartenbibliothek, gleich neben Karl Foerster und Piet Oudolf. Sie bestimmten maßgeblich den von mir angestrebten Naturalistischen Gartenstil.

Nun liegt ein Buch vor , nicht von, sondern über Beth Chatto. 2018 starb sie im Alter von 94 Jahren. Wie hat sie gelebt?
Die ersten 70 Seiten des Buches erzählen von Beths Herkunft, und wie sie vom Dekorieren mit Pflanzen zum Garten kam. Mit dem Umzug nach White Barn Farm, Anfang der 60 er Jahre, rückte dann der Garten in den Mittelpunkt ihres Lebens. Die Gärtnerei "Unusual Plants" entwickelte sich von einer kleinen Klitsche, wie sie selbst sagte, ziemlich rasant zur mehrfachen Goldmedaillengewinnerin auf der Chelsea Flower Show.  Anfangs erntete sie auch Kritik, weil sie das Publikum für den Zauber der Wildstauden, also der Pflanzen, bei denen der Mensch nicht durch Züchtung eingegriffen hat, begeistern wollte. Die Königin und die königliche Familie besichtigten mehrmals im Laufe der Jahre Beths Stand. Beatle George Harrison wollte gar ihren kompletten Stand kaufen. Zehn Jahre lang bestimmte die Chelsea Flower Show für einige Monate im Jahr Beths Leben und machte sie weltberühmt. Die zahlreichen Artikel und ihre Bücher trugen natürlich ebenso dazu bei. Es folgten weitere Auszeichnungen der RHS und Einladungen zu Vorträgen im Ausland. 1988 bekam sie die Ehrendoktorwürde der Universität Essex. Ihre Verdienste liegen beim standortgerechten Gestalten von Gärten. Sie hat die Gärtner von der Blumen-Besessenheit und den schreienden Farben abgebracht und die natürliche Schönheit von Wildstauden bevorzugt. Piet Oudolf, der selbst weltberühmt für seine Pflanzgestaltung ist, betonte, dass Beth Chatto Grundlegendes zur "Dutch Wave" beigetragen hat. 

Das Vorhandensein detaillierter Tagebuchnotizen ermöglichte es der Autorin des Buches eine umfangreiche Darstellung von Beth Chattos Leben zu geben. Auch Kleinigkeiten sind erwähnt. Für den deutschen Leser sind die zahlreichen Freunde und Persönlichkeiten zum großen Teil unbekannt, was die Lesbarkeit des Buches für mich etwas erschwert.
Ein Buch für den ambitionierten Gartenfreund.

P.S.: Bei Youtube sind zahlreiche Videos über Beth Chatto und ihren Garten verfügbar. Sie können als visuelle Ergänzung zum Buch genutzt werden.

Samstag, 16. November 2019

Wild Garden

Sven Nürnberger
Wild Garden
Gärten naturalistisch gestalten
216 S. | 220 Farbfotos | Flexcover
EUR [D] 29,95 | EUR [A] 30,80 | CHF ca. 37,50
Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer, 12.09.2019
ISBN 978-3-8186-0716-6


"Gärten naturalistisch gestalten", ein Thema, das mich sehr interessiert. Stehen doch bei der Google-Suche nach "Naturalistischer Gartenstil" schon seit vielen Jahren meine Homepage und mein Blog an erster Stelle. 
Die Erwartungen an das Buch waren demzufolge sehr hoch, erhielten aber gleich einen Dämpfer durch das Bild auf dem Cover. Ist die Natur so düster und eisblau? Zunächst blätterte ich das Buch durch und war enttäuscht durch die Überzahl sehr "ferner" Naturbilder, kaum geeignet für die Interpretation in Privatgärten, es sei denn man ist "Steingärtner".  
Im Fokus des Buches steht die Veranschaulichung der Lebensbedingungen von Pflanzen am Naturstandort und die gärtnerische Ableitung und Interpretation. Es werden Vegetationsbilder der Nord- und Südhalbkugel und ihre Interpretation hauptsächlich in Botanischen Gärten gezeigt.
Statt eines Kapitels "Exotische Stauden" hätte ich mir mehr über Stauden der Trockenrasen und Feuchtwiesen unserer Klimazonen gewünscht. Von den genannten und abgebildeten Pflanzen sind mir weniger als die Hälfte bekannt, wahrscheinlich weil sie nur bedingt winterhart sind, oder ganz bestimmte Bodenverhältnisse erfordern.
Das Buch ist in erster Linie ein faszinierender, botanischer Reisebericht über die meist gebirgigen Areale der Nord- und Südhalbkugel. Gärten naturalistisch gestalten kam da eher zu kurz. Der Titel des Buches ist verfehlt.

Für den Botaniker sicher ein interessantes Werk, für den Gartenfreund eher entbehrlich.

Samstag, 12. Oktober 2019

Oktobersterne

In der trocknen Wiese blühen im Oktober die Astern und die feuchte Wiese wird vom Kerzen-Knöterich dominiert. Aber auch die Astern wagen sich ins feuchte Milieu mit der Sumpfaster, Aster puniceus.

Die trockne Wiese

Aster novi-belgii ‚Schöne von Dietlikon‘

Pennisetum alopecuroides var. viridescens ein sehr bemerkenswertes Lampenputzergras mit unglaublich vielen Blüten. 
Aster novi-belgii 'Dauerblau' links und rechts die hellblaue Schwester ohne Namen, die schon mehr als 40 Jahre in meinem Garten steht. Beide sind mannshoch und locker im Blütenstand.
Letzte rosa Phloxblüten und eine unbekannte Glattblattaster
Die feuchte Wiese am Teich ist dominiert von Kerzen-Knöterich, Sumpfaster und Helianthus microcephalus.
Kerzen-Knöterich 'Anna', leuchtend rosa Blüten bis 1,50 m hoch. Bei mir der höchste Kerzenknöterich. Die Samenstände der Telekia speciosa werden noch lange den Garten schmücken.

Aster glehni, ein Riese mehr als mannshoch, hat die Trockenheit gut überstanden.

Die Sumpfaster, Aster puniceus, gedeiht auch im Trockenen. Sie hat kleine hellblaue Blüten in riesigen Wolken.
Samenstände von Rudbeckia lanciniata und Sanguisorba officinalis

Gemeine Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus) an den Samenständen von Kitaibelia vitifolia, der Balkanmalve. Die Samen von Malvengewächsen sind eine wichtige Nahrung der Feuerwanzen. Im Garten sind sie nicht schädlich.

Montag, 9. September 2019

Umpflanzen

Jedes Jahr im Herbst und Frühjahr wird bei mir umgepflanzt, und noch nie gab es so viel umzupflanzen wie in diesem Jahr. Grund ist die Dürre in den beiden Jahren 18 und 19. Ich schrieb bereits darüber (https://wildstauden.blogspot.com/2019/07/durre.html). Eigentlich jammere ich auf hohem Niveau. So schlimm ist es ja gar nicht. Aber ich habe den Anspruch in meinem pflegeleichten, naturalistischen Garten ohne Gießen oder Beregnen aus zukommen. Deshalb das strenge Standort gerechte Pflanzen.
Beim Umpflanzen konnte ich feststellen, dass z. B. die unter Bäumen stehende, völlig verdorrte Akeleiblättrige Wiesenraute dicke Knospen am Wurzelhals hatte. Also hätte es gereicht das Verdorrte abzuschneiden und auf das nächste Jahr zu warten!
Bei manchen Pflanzen kann ich den Herbst oder gar erst das Frühjahr nicht erwarten. Die Pflanze stört mich an ihrem Platz bei jedem Gartenrundgang, oder ich brauche irgendwo schnell Sichtschutz. Dann wird sofort umgepflanzt. Außer bei 30°C im Hochsommer.

Eine Frage stellt sich mir immer beim früh herbstlichen Umpflanzen: Soll ich die Stauden völlig zurück schneiden oder alles dran lassen? Im ersteren Fall, denke ich, dass die zurück geschnittenen Pflanzen möglicherweise keine starken Überwinterungsknospen ausbilden kann weil sie statt dessen nochmal durchtreiben. Brauchen sie das Laub für die Bildung der Winterknospen? Die Wiesenraute sagt nein!
Ich denke ja und lasse Alles dran. Die Umsetzung besonders großer Stauden (Goldrute, Aster glehnii) erfolgt in folgenden Schritten: Staude ausbuddeln, Unkraut aus dem Wurzelballen entfernen, Ballen auf eine reißfeste Folie heben oder wälzen, auf der Folie Pflanze zum neuen Standort ziehen (gut bei feuchtem Gras), Ins Pflanzloch eine halbe Kanne Wasser gießen, einsacken lassen, Wurzelballen ins Loch heben, noch Mal Wässern, Erde rein und festdrücken. Zum Windschutz die Pflanze anbinden und zum Sonnenschutz gegebenenfalls Schattieren.
Am ersten Tag nach dem Umsetzen schlappten die Blätter und Blüten etwas. Danach war keine Beeinträchtigung festzustellen (siehe Foto). Die braunen Blätter im unteren Bereich gab es schon vor dem Umsetzen.
Welche Meinung oder Erfahrung habt Ihr dazu?

Aster ageratoides wird umgepflanzt.



Dienstag, 6. August 2019

Staudenschädlinge

Nicht nur der Kohl wird vom Kohlweißling geschädigt, sondern auch die Stauden können stark geschädigt werden. Das Wirken der Wühlmaus ist mir hinreichend bekannt. Das aber auch so ein kleiner Engerling einen großen Horst Iris sibirica umbringt ist mir neu. Wer kennt den Bösewicht mit den schwarzen Punkten?
Ein seltenes Erlebnis war das Auftauchen eines Schwalbenschwanzes in meinem Garten. Ich habe den Dill im Gemüsegarten und die Wilden Möhren in den Staudenwiesen abgesucht, habe aber leider keinen "Schädling" (Raupe) gefunden.





Mittwoch, 31. Juli 2019

Dürre

So schlimm war es noch nie hier im Nordosten Deutschlands. Die Nachrichten sind voll davon. Man mag gar nicht in den Garten gehen. Ich habe es trotzdem gestern bei 32°C gemacht. Zettel und Stift waren dabei, und ich habe aufgeschrieben welche Staude noch unbeeindruckt steht und welche  Anzeichen von "Tabak" zeigt. Und war sehr überrascht. 80 % sind okay! Die 20 % müssen feuchter stehen, mehr am Teich.
Einen großen Vorteil hat die Trockenheit: Zahlreiche Stauden sind etwa ein Drittel niedriger und damit standfester. Die Blüte ist nicht beeinträchtigt.
Sehr deutlich war der Einfluss von Bäumen und Großsträuchern festzustellen. Im Traufenbereich gab es die meisten Schäden. Ich werde im Winter einige auf den Stock setzen bzw. ganz entfernen.
Hier nun die fast vertrockneten Stauden:
Rudbeckia laciniata
Rudbeckia deamii
Achillea ptarmica
Phlox
Physostegia virginiana
und alle Ligularia-Arten (Ligularia veitchiana sah noch am Besten aus)

und die unbeschädigten Stauden:
Polygonum alle
Veronicastrum alle
Stachys
Cephalaria gigantea, alpina
Telekia speciosa
Asclepias syriaca
Althea cannabina
Solidago alle
Gypsophila pacifica
Filipendula alle
Helenium autumnale
Funkien alle
Aster umbellatus
Inula helenium
Tanacetum macrophyllum
Eupatorium  rugosum
Kitaibelia vitifolia
Hemerocallis alle
Aster novae-belgii alle 
Silphium perfoliatum
Cimicifuga alle
Campanula alle
Spodiopogon sibiricus
Knautia mazedonica
Kallimeris incisa
Verbascum chaixii
Echinops humilis
Centranthus ruber
Euphorbia sarawschanica
Senecio doria
Phlomis
Helenium
Cenolophium denudatum
Aruncus alle
Rodgersia alle
Kirengeshoma palmata
Astrantia major
Rudbeckia purpurea
Aster divaricatus
Aster ageratoides
Digitalis grandiflorus
Monarda fistulosa
Gaura lindheimeri
und viele Andere.
Die erfreulich lange Liste der von der Trockenheit kaum beeinträchtigten Stauden zeigt aber auch, dass ich über Jahrzehnte Erfahrungen mit Stauden an dem Ihnen zusagenden Standorten gemacht habe. Abschließend noch ein paar Bilder aus diesen heißen Tagen.
Heute ist es kühl und regnet so vor sich hin.






Mittwoch, 26. Juni 2019

Mulch im Staudenbeet?

Ich habe meine Staudenpflanzungen noch nie gemulcht. Aus Angst vor Schnecken oder Mäusen? Ich weiß es nicht mehr.
Erst recht habe ich keinen Kies im Garten benutzt, wie im folgenden Bild. Das Thema wird ja bereits in der Tagespresse diskutiert.


Weniger bekannt ist sicher der Artikel von Noel Kingsbury "Vermeide die Lücke".
(https://www.noelkingsbury.com/noelsgarden-blog/2019/6/20/mind-the-gap)
Da er genau meine Vorstellung vom naturalistischen Garten bestätigt hier einige Auszüge daraus.
Am Anfang stellt der Autor die Frage: "Warum sehen so viele Gärten, in denen Pflanzen wachsen sollten, aus wie Bodenausstellungen oder Mulchausstellungen?".
Nun ja, der freie Boden zwischen den Stauden, fein säuberlich gehackt und gezupft, ist sicher in mehr als 50% der Gärten zu finden und das Mulchen wird besonders auch von Naturgärtnern empfohlen.
Noel empfiehlt die Pflanzdichte stark zu verringern, ja sogar ein Ineinanderwachsen von Stauden zuzulassen, wodurch kein Platz für nackte Erde oder Mulch bleibt. Auch beim "Blackbox gardening" sollen Sämlinge die Lücken füllen dürfen.
Bei einer hohen Pflanzdichte nehmen wir kaum noch Einzelpflanzen war, sondern das gesamte Vegetationsbild.
Abschließend die Worte von Noel (Google Übersetzung):
Warum mache ich mich an dichtes Pflanzen, als wäre es eine moralische Tugend?
Es macht praktisch Sinn: Bodendeckend, Unkraut erstickend, und seine Komplexität hat eine unglaubliche Schönheit, die Tiefe des Interesses einer natürlichen Pflanzengemeinschaft.
Es ist weitaus besser für die Artenvielfalt, die Deckung und weitaus mehr Nahrung, Lebensraum usw. für die Wirbellosen, die die Grundlage der Nahrungskette für wildlebende Tiere im Garten bilden.
Mehr Vegetation bedeutet mehr biologische Aktivität, Kohlenstoffbindung usw.
Es ist wirklich nur diese Art der Bepflanzung, die wirklich ökologisch ist, im Sinne des Lebensraums, aber auch etwas, das sich einer echten Vegetation nähert. Dies muss die Zukunft des Pflanzens sein. ..und ein paar Bilder zum Thema aus meinem Garten.
Wenn Sie genau hinschauen, entdecken Sie mehr als 5 verschiedene Pflanzen auf engsten Raum.





Mittwoch, 19. Juni 2019

Iris in bester Gesellschaft


Der erste Blühhöhepunkt in meinem Garten, die Irisblüte, ist nun schon wieder vorüber. Die knallbunten, hochgezüchteten Bartiris habe ich nicht in meinem Naturgarten und auch nicht die großblütigen Wieseniris und ihre zahlreichen Kreuzungen. Trotzdem gibt es jedes Jahr mit den Wildarten der Schwertlilien ein rauschendes Blütenfest. So war es auch in diesem Jahr. Hier einige Bilder aus meinem Garten:

Die einheimischen Sumpf- und Wiese-Iris am Teich
In der "wilden" Wiese gesellt sich der Wiesenknöterich, die Wiesen-Taglilie (Hemerocallis lilioasphodelus) und der Giersch dazu.

Die Türkenbund-Lilie (Lilium martagon) bringt den roten Farbton ins Bild. Dahinter gelbe Sumpf-Iris.




Pünklich zur Irisblüte kam mir das Buch zur Iris in die Hände:

Heidi Howcroft, Christa Brand
Iris in bester Gesellschaft. Inspirierende Ideen für die Verwendung von Schwertlilien im Garten. 2019. 168 S., 144 Farbfotos, Flexcover. 
ISBN 978-3-8186-0398-4. € 30,00
Zum Flexcover habe ich mich hier schon mehrfach geäußert. Ich finde dem wertvollen Inhalt sollte ein harter Einband spendiert werden. Es fasst sich einfach nicht gut an. Doch nun zum Inhalt. Heidi Howcroft hat bereits schon über 40 Bücher verfasst und Christa Brand ist eine sehr bekannte deutsche Gartenfotografin. Beide Garant für ein wertvolles Buch über eine der bedeutendsten Staudengattung und deren Vergesellschaftung im Garten. Die Gattung Iris hat einige Vorteile für die moderne Gartengestaltung, sie ist trockenheitsverträglich und auch für naturnahe Gärten geeignet. Gezeigt werden traumhafte Bilder aus Staudengärtnereien, Parks und auch mehreren privaten Gärten, die darauf warten in unsere eigenen Gärten übertragen zu werden. Von den endlos erscheinenden Reihen der bunten Iris barbata in der Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin bis zur naturnahen Verwendung von Sumpf- und Wiesen-Iris im Garten von Roland und Marlise Fasnacht wird viel Iris im Buch gezeigt. Am Ende des Buches gibt es noch einen Paukenschlag mit wundervollen Bildern aus dem Sichtungsgarten Weihenstephan. Hier ist es besonders die meisterhafte Vergesellschaftung, die uns die Bilder zeigen.

Ein Buch für den Bücherschrank jedes Gartenfreundes.


Samstag, 15. Juni 2019

Beetplanung


Sehr geehrte Frau Wegner, Sehr geehrter Herr Wegner,

es ist immer wieder Interessant, auf Ihrer homepage herumzustöbern. 
Vielleicht können Sie mir eine Literaturempfehlung bezüglich einer detaillierten Beetplanung geben. Ich interessiere mich sehr für Präriegärten oder Gärten, die naturalistisch angelegt sind. Auch habe ich mir bereits Literatur besorgt (Präriegärten v. Laurence Machiels; Präriegärten v. Ute Bauer; Neues Gartendesign v. mit Piet Oudolf etc.

Leider vermisse ich in all den Büchern eine detallierte  Beetplanung im größeren Umfange. Wenn mal eine Beetplanung vorgestellt wird, dann reduziert sich dieses auf ein paar Quadratmeter. 
Für einen Ratschlag wäre ich Ihnen dankbar.

Viele Grüße 
aus der Pfalz

Lieber Gartenfreund aus der Pfalz,
mit den genannten Gartenbüchern haben Sie schon einen gute Grundlage geschaffen. Nun muss ich Ihnen allerdings sagen, das eine detaillierte Beetplanung eher etwas für die traditionelle englische Staudenrabatte ist, wo Prachtstauden nach Höhe und Farbwirkung geplant werden. In meinem naturalistischen Garten habe ich keine Beetplanung gemacht. Stattdessen habe ich die verschiedenen Standorte (sonnig, schattig, trocken, feucht, windig, sandig, lehmig u.s.w. in meinem Garten analysiert. Dann habe ich Staudenlisten geordnet nach Standorten studiert und die Stauden, die mir gefallen, meinen verschiedenen Standorten zugeordnet. Es geht auch ohne Listen, indem man sich mit den einzelnen Stauden, ihrer Herkunft, ihrem natürlichen Standort beschäftigt. Das muss auch immer mal wieder korrigiert werden, wie das trockene Jahr 2018 uns zeigte.
Eine Planung machen auch die zahlreich auftretenden Sämlinge (Blackbox-Gardening) zunichte. Lesen Sie bitte auch zum Thema meine früheren Posts: https://wildstauden.blogspot.com/2017/12/intermingling-or-massing.html.

Sonntag, 14. April 2019

Blumenwiesen sparen?



Blumenwiese mit Reiherschnabel (Erodium cicutarium) im April 2007 in der Nähe unseres Dorfes

Der gleiche Blick im April 2019. Die Blumenwiese wurde ein Maisacker mit reichlich Mist.




Wollen wir das wirklich?

Mittwoch, 10. April 2019

Das kleine Fröschlein


Die letzte Winterarbeit war das Stutzen des Efeus. Vom Dach musste alles runter und an der Wand haben wir die Altersform abgeschnitten. Vor 7 Jahren habe ich das noch selbst gemacht. Wie doch die Zeit vergeht! (https://wildstauden.blogspot.com/2011/03/monster-efeu-schneiden.html). 
Der Efeu diente gleich als Startkapital für eine Benjeshecke. Für die Benjeshecke habe ich mich entschieden, da das Verbrennen wohl nicht die beste Lösung war, und weil ich eine Überwinterungsmöglichkeit für Igel brauche.  Vor ein paar Tagen entdeckte ich ihn im Kompost. Gerade noch rechtzeitig vor dem Ausbringen! Nun muss ich damit bis Mitte April warten, sagt unsere Igelmutter in Groß Potrems. Dann wird er erwachen.

Monsterefeu

Benjeshecke im Obstgarten
Da schläft der Igel, schnell wieder zudecken.

Schnell wieder zudecken.

Mit meiner Enkelin auf Entdeckungstour. Die ersten Frösche und Molche sind bereits wach.

Pikieren im Glashaus bei 25°C.

Erste Versuche, die kleinen Fingerchen sind gut zum Pikieren geeignet.

Bei den Schneeglöckchen im Schlosspark, die inzwischen schon verblüht sind.