Mittwoch, 15. November 2017

Neuanschaffungen 2017

Im November ist nicht mehr viel im Garten zu tun und oft lässt es das Wetter auch nicht mehr zu. Es ist also Zeit, die Bilder des Jahres zu beschriften und gegebenenfalls ins Stauden-ABC der Homepage  aufzunehmen (http://www.wildstaudenzauber.de/Seiten/Stauden_ABC.html).  Jedes Jahr sind da auch immer wieder, auch noch nach 40 Jahren, neue Arten ins ABC einzureihen.
Sammeln ist schon eine große Leidenschaft, die auch vor dem Gartenfreund nicht halt macht. Wahrscheinlich ist es eher der Wissenschaftler als der Künstler in uns, der für das Sammeln entflammt. Wie habe ich mich gefreut, wenn ich eine mir bisher unbekannte Staude, z. B. in einem Buch, einer Zeitschrift oder einem Katalog entdeckt hatte und sie dann im Internet, in einer Staudengärtnerei, auf einem Staudenbasar oder als Samen in der Samentauschaktion der Gesellschaft der Staudenfreunde fand. Wie spannend war es, ihr Wachsen und erstes Blühen zu erleben. So hat sich in mehr als 40 Jahren Einiges angesammelt, aber Manches hat sich auch wieder verabschiedet. Nun möchte man meinen mit der Sammelei sollte mal Schluss sein, und es sollten die Stauden, die sich 100% in unserem Garten bewährt haben, vermehrt werden. Das nehme ich mir jedes Jahr vor. Mitnichten! Und so kommen jährlich neue Pflanzen dazu, aktuell sind es insgesamt 1.100 Arten im Stauden-ABC meiner Homepage. Einige Neuanschaffungen von 2016/2017, möchte ich hier mal vorstellen. Es erstaunt mich immer wieder, dass es auch nach 40 Jahren immer noch Neues zu entdecken gibt. Da fällt mir der Satz von Karl Foerster ein:
"Wenn ich noch einmal auf die Welt komme, werde ich wieder Gärtner, und das nächste Mal auch noch. Denn für ein einziges Leben war dieser Beruf zu groß."

Da ist zum Beispiel die Gattung Heuchera, seit Jahren von mir links liegengelassen, wegen der bunten Aufgeregtheit moderner Sorten, die nicht in meinen Wildstaudengarten passen. Bis ich dann bei Gartenfreunden Heuchera villosa var. macrorrhiza, das kniehohe Purpurglöckchen auch als Samtlaub-Silberglöckchen bezeichnet, entdeckte. Es kommt aus dem Osten der USA und blüht von August bis September im Schatten und Wurzeldruck. Bald schon war es in meinem Garten und hat sich in diesem Jahr sehr gut entwickelt. Man müsste sich viel öfter in fremden Gärten umsehen.

Heuchera villosa var. macrorrhiza



Delphinium semibarbatum, den brusthohen Gelbe Knollen-Rittersporn oder auch Bärtiger Rittersporn genannt, aus den Steppen Zentral-Asiens, habe ich bei Jelitto-Samen entdeckt. Das heißt entdeckt habe ich ihn schon vor 50 Jahren. Während der Studienzeit erhielt ich in den Sommerferien die Einladung meines Cousin, seinen Hof und Garten zu hüten. Ums Haus und auf der Wiese waren große Staudenbeete in voller Blüte. Wegen der geschützten Lage im Wald standen Rittersporntürme in allen Blautönen so hoch und schön, wie ich sie nie wieder sah. Der Duft der zahlreichen Phloxe stand über der Waldlichtung. Dieser Garten war für mich das Paradies, und von da an mein großer Wunschtraum.
Da ich schon damals viel fotografiert habe, gibt es ein Foto mit meinen Eltern und einer Tischdekoration mit Gelbem Rittersporn. Es wäre zu schön, wenn er bei uns problemlos wachsen würde, schließlich wohnen wir nicht in der Steppe Kasachstans. Im Internet wird von sehr unterschiedlichen Erfahrungen berichtet.

                          

Delphinium semibarbatum



Solidago canadensis 'Loysder Crown' und Solidago rigida 'Upright Road' waren eine Empfehlung von Cassian Schmidt in der Gartenpraxis, und schon im ersten Jahr bin ich voll begeistert. Überhaupt hat die Gattung Solidago sicher noch viel zu bieten.

Solidago canadensis 'Loysder Crown'

Solidago rigida 'Upright Road'

Ein schönes Paar im Herbst: Helenium 'Kupferziegel' und Aster macrophyllus 'Twilight'.

Helenium 'Kupferziegel' und Aster macrophyllus 'Twilight'


In der Staudengärtnerei von Ullrike Gürtler in Peckatel (www.staudenschmiede.de/) fand ich Sanguisorba poteriifolia, syn. S. tenuifolia var. purpurea, den brust- bis mannshohen Spätblühenden Wiesenknopf. Er kommt aus Asien, blüht im September und wächst schön gerade im Vergleich zu manch anderem Wiesenknopf.

Sanguisorba poteriifolia

Boehmeria sieboldiana, die mannshohe Chinesische Scheinbrennessel ist eine Blattschmuck-Staude für den Schatten und kommt, wie der Name sagt aus Ost-Asien. Ihre unscheinbaren Blüten sind im Herbst zu sehen. Fundgrube war der Samentauschkatalog der GdS, von wo ich die meisten Neuheiten beziehe.

Boemeria sieboldiana
Aster thomsonii, Thomsons Aster kommt aus dem westlichen Himalaja. Sie wünscht feuchten Boden im Halbschatten und blüht im August/September. Ihre zeitige Blüte und das zu dieser Zeit recht rare Himmelblau machen sie so wertvoll.

Aster thomsonii

Ligularia japonica, das Japanische Greiskraut kommt aus Ostasien und wird mannshoch. Es hat stark geschlitzte Blätter und unterscheidet sich dadurch von den anderen Dolden-Ligularien. Am ehesten ist es mit L. palmatiloba, der Palmblatt-Ligularie zu vergleichen. Im Bild als zweijähriges Exemplar ist es noch recht spillerig. Es soll 2 m hoch und breit werden. Die Gattung Ligularia ist in meinem Garten mit 10 Arten vertreten und die Sammelwut ist noch nicht erloschen, habe ich doch in Asien noch viele andere Arten gesehen, die noch auf Gartentauglichkeit zu prüfen wären. Siehe auch vorherigen Post.

Ligularia japonica

1 Kommentar:

  1. Ich hinterlasse heute mal nur einen Gruß, komme wieder, wenn ich genug Zeit habe, um diesen langen Beitrag mit Verstand zu lesen, muss nämlich gleich zu einem Termin...
    Einen schönen Tag und liebe Grüße
    Edith

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