Dienstag, 23. August 2016

Goldbaldrian, Patrinia scabiosifolia


Vom Baldrian im letzten Post nun zum Goldbaldrian. Ich sah ihn im Herbst im Kuju Hochland, Japan. Er ist in Japan eine der für den Herbst characteristischen Wildstauden. Er blüht im August/September. Eine gute Beschreibung gibt es unter:
http://www.telegraph.co.uk/gardening/howtogrow/3305743/How-to-grow-Patrinia-scabiosifolia.html. Dort steht auch, dass er sehr sonnig, mit guter Drainage und möglichst unbedrängt von anderen Pflanzen stehen sollte.
In unserem Garten war er im zweiten Jahr regelrecht verfault. Er erholte sich am neuen Standort und faulte dann erneut.
Kress hingegen schwärmt in seinem Sarastro-Rundbrief 8/11 vom Goldbaldrian:
"Einmal gepflanzt entwickelt er sich wie von selbst und erobert deinen Gehölzrand im Handumdrehen. Du kannst ihn zunächst gewähren lassen. Dann blüht plötzlich dein gesamter Gehölzrand, deine Funkien erleben eine zweite Saison in leuchtendem Gelb! Ab Mitte Juli bis Ende August beherrscht das knie- bis brusthohe Patrinia scabiosifolia Teile deines Gartens."
Diese Aussagen und meine schöne Erinnerung an die Herbstwiesen in Japan, verlangten nach einem neuen Versuch der Ansiedlung in meinem Garten. Ich zog 60!! Pflanzen, eine ganze Multitopfpalette, im letzten Jahr an und verpflanzte an die verschiedensten Stellen in meinem Garten. Nur 1!! Pflanze erreichte Brusthöhe, alle anderen sind kaum zu sehen. Sie sind regelrecht verkrüppelt und auch die eine brusthohe Pflanze hat schon Blattverfärbungen. Was läuft hier nur schief? Welche Erfahrungen habt Ihr mit dem Goldbaldrian?

Goldbaldrian im Kuju Hochland, Japan

Eine Pflanze von 60 blühte

...aber auch sie hatte Blattverfärbungen.

Am gleichen Standort eine zwar blühende aber verkrüppelte Pflanze mit Blattverfärbungen.

Die meisten Pflanzen trieben aus, bildeten aber keine Blütenstängel und alle hatten sie mehr oder weniger Blattverfärbungen


Donnerstag, 11. August 2016

Chaerophyllum hirsutum oder Valeriana officinalis?

Chaerophyllum hirsutum 'Roseum', unter diesem Namen habe ich die Pflanze 2010 von einem bekannten Staudengärtner erworben. Das erste Photo zeigt die hellrosa Blütendolden der kniehohen Pflanze. Im Katalog sind 60 cm Wuchshöhe und dunkelgrüne gefiederte Blätter angegeben.
Im Herbst 2014 nahm ich Samen und im Frühjahr 2015 trieben sie willig aus. Die gekaufte Pflanze war im Frühjahr verschwunden. Noch im Herbst pflanzte ich die Sämlinge in die Umgebung unseres natürlichen Teiches, also feucht. Kaum zu glauben was sich daraus in diesem Jahr entwickelte: mannshohe, also doppelt so hohe Pflanzen, mit vollen, gewölbten, weißen Blütenständen. Die Blätter sind hellgrün, wie die ganze Pflanze. Sie erinnern an Baldrian, nur blühte der bei mir schon im Mai.
Habe mir gerade den Baldrian in Wikipedia angeschaut. Die Blätter und Blüten meiner Pflanzen deuten ziemlich eindeutig auf Baldrian hin. Nur die Blütezeit ist sehr spät. Was ist was, und wo fand die Verwechslung statt? Typisch "Blackbox gardening"?
 





Montag, 1. August 2016

Es wird nicht durchgeblüht

"Es wird durchgeblüht" postulierte einst Karl Foerster und daran habe ich mich auch Jahrzehnte orientiert. Doch nun brauche ich Platz für die vielen Schätze der Prärien und Steppen. Erweitern kann ich mein Grundstück nicht, also werde ich die Blühzeiten auf die Sommermonate ausrichten. Ab sofort will ich das realisieren und gebe folgende kräftige Stauden ab. Nur an Selbstabholer aus der Umgebung! Bei der Gelegenheit möchte ich auch die zahlreichen Besucher des "Offenen Gartens" daran erinnern, dass Sie mir ihre Pflanzenwünsche per E-Mail zuschicken.


Camassia leichtlinii, die kniehohe Blaue Prärielilie ist eine Zwiebelpflanze aus Nordamerika. Sie blüht sehr früh im Jahr, Ende April bis Anfang Mai, leider meist schon vor den gelben Taglilien und den roten Kugeln des Riesenlauchs. Sehr schön mit Sumpfdotterblumen, Trollblumen und Dichternarzissen. Sie bevorzugt frischen Boden, wächst bei mir aber auch in eher trockenen Boden recht gut. Die Bestände sind sehr langlebig.
10 kräftige Zwiebeln für nur 5 Euro.

Lunaria rediviva, das Ausdauernde Silberblatt oder auch Mondviole genannt, kommt in Europa und West-Sibirien vor. Es wächst auch im stärkeren Halbschatten und fast in jedem Boden. Es blüht zu einer Zeit im Mai, wenn ansonsten noch alles grün ist. Im Herbst schmückt es sich mit silbernen Fruchtständen. Bilder unter: http://www.wildstaudenzauber.de/Stauden/lunaria_rediviva.htm
3 kräftige Pflanzen

Thermopsis chinensis die kniehohe Chinesische Fuchsbohne oder Goldlupine kommt aus Asien und blüht bereits im Mai. Sie mag es sonnig und ist ansonsten sehr anspruchslos und langlebig. Im Unterschied zur Berg-Fuchsbohne wuchert sie nicht. http://www.wildstaudenzauber.de/Stauden/thermopsis_montana.htm
1 Pflanze 


Bergenia, Bergenien, kommen in 10 Arten in Zentralasien vor. Es gibt zahlreiche Hybriden. Es sind recht grobschlächtige Pflanzen. Das schadet aber nicht dem Ansehen einer Wildstaude, man muss es nur bei der Benachbarung beachten. Sie sind auch im Winter grün und blühen sehr zeitig schon im April. Sie vertragen keine Staunässe. Wenn sie in der Sonne stehen gibt es eine schöne Herbstfärbung. http://www.wildstaudenzauber.de/Stauden/bergenia_cordifolia.htm
1 kräftige Hybride 'Abendglocken'

Iris sibirica, die hüfthohe Sibirische Schwertlilie oder Wieseniris, gehört zum ganz alten Bestand meines Gartens, d.h. sie ist unverwüstlich. Ihre Heimat sind kalkhaltige Sumpfwiesen in Mittel- und Osteuropa bis zum Iran aber wohl nicht Sibirien. Sie blüht im Juni. Von den etwas später blühenden Hybriden, die sehr schön großblütig sind, haben sich bei mir vor allem die roten 'Ewen' und die blauen 'Silver Edge' gehalten. http://www.wildstaudenzauber.de/Stauden/iris_sibirica.htm
10 Pflanzen

Cenolophium denudatum, die brusthohe Baltische Petersilie kommt in Europa, Rußland und West-China vor. Sie wird auch als Hohlrippe bezeichnet. Sie ist wie Selinum sehr gut für die Auflockerung von Wiesen und auch für frische Blumensträuße und Trockensträuße geeignet. Sie blüht im Juni. Es gibt nur eine Art in der Gattung. Sie ist sehr anpassungsfähig, für Sonne und Schatten und für jeden etwas feuchten aber gut drainierten Boden. Sie soll sehr tiefe Temperaturen vertragen und langlebig sein. Die Samen habe ich von der RHS (Royal Horticultural Society) aus England bekommen. Sie keimten unter normalen Bedingungen sehr gut. http://www.wildstaudenzauber.de/Stauden/cenolophium_denudatum.htm
mehr als 10 Pflanzen

Polygonum japonica, der Japan-Knöterich ist überall in Japan zu finden. Mal rot oder rosa, meistens jedoch weiß. Seine Wuchskraft ist schon erstaunlich. Ich fand einen Knöterich am Rande eines Vulkankraters, wo nicht mal Gras wächst. Der Vulkan speit immer noch Schwefelgas.
Der Japanknöterich ist weltweit ein gefürchtetes Unkraut und steht auf der Liste der 100 schlimmsten, gebietsfremden invasiven Arten. Eine Ausnahme macht der kniehohe P. japonicum var. compacta 'Rosea' von Förster- Stauden.http://www.wildstaudenzauber.de/Stauden/polygonum_japonica.htm
1 große Pflanze

Vielleicht läßt sich auch noch der eine oder andere Wunsch erfüllen!