Sonntag, 6. Januar 2013

Efeu-Rückschnitt 2 Jahre später

Im Winter 2011 hatte ich vom Rückschnitt unseres "Monster-Efeus" berichtet
(http://wildstauden.blogspot.de/2011/01/efeu-zuruck-schneiden.html und http://wildstauden.blogspot.de/2011/03/monster-efeu-schneiden.html).
Vor zwei Jahren hatte ich die Altersform meines Efeus komplett von der Wand und vom Dach entfernt und darunter war ziemlich viel abgestorbenes Laub zu sehen (unter der Leiter). Die Frage war: Wird er wieder grün?


Ja, er wurde wieder grün bis auf eine kleine Stelle über dem 2. Fenster von links. Nun soll in diesem Jahr auch der Rest (links im Bild) bis zur Traufe entfernt werden.
Schade, es sah so schön alt aus. Manche dachten der Efeu sei so alt wie das Haus. Doch den Efeu habe ich  vor fast 40 Jahren gepflanzt und das Haus steht schon seit 1818.

Kennt vielleicht jemand diese Pflanze? Sie wächst auf einem Erdhügel unbekannter Herkunft am Rande einer Sumpfwiese nahe Groß Potrems. Ich habe sie bisher hier noch nie gesehen.

13 Kommentare:

  1. Das ist der Stechapfel Datura stramonium, eine typische Ruderalpflanze unserer Breiten. Er blüht entweder blau oder weiss und ist eine Rauschpflanze. Kannst aber selber bei google nachlesen...

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  2. Danke, Claus. Hätte ich mir ja denken können, so wie das Biest in der Jackentasche gestochen hat. Da der Stechapfel nur einjährig ist, werde ich die gesammelten Samen wegschmeißen. Ist ja wohl auch nicht gartenwürdig und als Droge ist mir Bier schon sicherer.

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  3. Wow, that is a serious vine. I have Parthenocissus tricuspidata growing on my house. It began growing just a couple of years ago. I did not plant it. I've been letting it grow and just clearing it from around the windows. After seeing your pictures I may have second thoughts.

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  4. Die Beurteilung von Gartenwürdigkeit ist eine Sache der Fähigkeit auch das gewöhnliche Schöne zu sehen. Ich habe jedes Jahr Stechapfel im Garten, Mal in weiss, Mal in blau, öfters beide. Immer nur wenige Pflanzen. Sie machen keine Arbeit, haben aber ihren eigenen Duft und die Früchte sind dekorativ bis in den Winter hinein.

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  5. Ich denke es ist eine Karde, deren Samenstände wurden früher wie heute zum Kardieren von Leinen genommen, es gibt aber da auch verschiedene Sorten
    Frauke

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  6. Es ist definitiv keine Karde! (s.a. http://www.wassergarten-impressionen.de/stauden_d.htm) Beide Arten findst Du mit Bild dort. Auch botanisch haben beide nichts gemeinsam, außer dass sie Blütenpflanzen sind. Schau sonst einfach mal bei google nach und vergleiche beide mit den Fruchtständen auf Jochens Foto,aber auch das Gerüst beider Pflanzen. Noch eine Korrektur: Es gibt zwar verschiedene Arten der Karde, aber keine Sorte.

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  7. Tja, da war ich wohl nicht schnell genug, um das Rätsel als Erster zu lösen. Möchte aber auch noch meinen Senf dazugeben. Der Stechapfel und die Lupine zählten zu den ersten Pflanzenarten, mit denen ich als Kind im Garten rumexperimentiert hatte. Datura paßt natürlich nicht in einen Wildstaudengarten in unsereren Breiten... Er ist sehr anspruchslos, wächst bei guter Nährstoffversorgung rasch auf 1,5 m Höhe und Breite in einem Jahr heran. Die violettblütige Form ist seltener (auch erkennbar an den violett überlaufenen Stängeln). Von den exotischen Pflanzen fasziniert, probierte ich auch mal Datura wrightii (D. metel?) aus. Der erwies sich aber als zu wärmebedürftig. Bei Freilandaussaat schaffte er es kaum bis zur Fruchtreife. Die Samen hatte ich aus dem umfangreichen Einjährigenquartier des Dresdner Botanischen Gartens. Das ist schon wieder 20 Jahre her! Gruß, Tobias
    http://de.wikipedia.org/wiki/Datura_stramonium

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  8. Es war kein "Rätsel" sondern nur Unkenntnis. Wieso passt der Stechapfel "natürlich" nicht in den Windstaudengarten??? Er passt(!)... und wie gut. Er passt sogar mit seinem eigenartigen Geruch in einen Duftgarten!
    Wenn man eine Behauptung aufstellt: "Datura paßt natürlich nicht in einen Wildstaudengarten in unsereren Breiten" , muss man eine Begründung dafür liefern und den Satz nicht einfach so in der Luft hängen lassen. Senf reicht eben nicht. Seit vielen Jahren kultiviere ich die Art und konnte nie Nachteiliges feststellen. Die Art ist eine, zugegebenermaßen invasive, aber trotzdem interessante Form der gärtnerischen Kultur. Mit gleichem Recht könnte man die Kermesbeere oder das Bilsenkraut in Frage stellen. Nur warum?

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  9. Weil Datura stramonium eben keine Staude ist, Herr Oberlehrer Claus.

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  10. Ja sicher, das unterscheidet ihn vom Giersch :-)

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  11. Danke, Jochen!
    Ich wollte doch nur einen netten Beitrag schreiben... Dr Sachse hats im Nordn ähm ni so leicht. ;-)
    Meine persönliche Meinung: Der Stechapfel ist mit seinem außergewöhnlichen, fast tropisch anmutenden Erscheinungsbild, seinem Geruch und seinen exotischen Blüten schwierig in einen Wildstaudengarten, wie ihn Jochen gestaltet, zu integrieren. Ganz abgesehen von seiner Einjährigkeit. Dennoch muß man ja nicht so streng sein. Wer ihn mag, wird immer ein passendes Plätzchen finden. So handhabe ich es auch selbst mit anderen Pflanzen. Ein Konzept ist wichtig und gut, aber der Garten soll doch in erster Linie Freude bereiten...

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  12. Ja, mei Liebor, wenn ich nich vor Jahrzehnten selber von dort gekommen wäre... :) Es geht deshalb auch nicht gegen Sachsen.
    Wie sagte doch schon der alte Fritz in Hinblick auf die "seeligmachende Fasson"...
    Ich habe das Jochen schon oft versucht nahe zu bringen. Auch versucht, die Neigung des Schubladen- Denkens zu kontrapunktieren. Sei's drum! Sind es eben momentan die Staudenwiesen, auch wenn sie es nicht ganz sind. Genau so wenig, wie mein Garten Prärie ist...
    Wenn du aber die Philosophie beider Kreationen wirklich beurteilen willst, musst Du Dir schon die Mühe machen, alles augenscheinlich zu erleben.
    Nichts für Ungut...

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  13. Die obige Äußerung von Claus zu den Staudenwiesen gehört zum Post "Perennial Meadows.
    Zu Schubladendenken und Gartenstil werde ich demnächst mal etwas posten.

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