Donnerstag, 10. November 2011

Geranium

Während ich im Stauden-ABC meiner Homepage (http://www.wildstaudenzauber.de/Seiten/Stauden_ABC.html) die einzelnen Arten mit Bild und Text darstelle, möchte ich hier im Blog mal versuchen, meine Erfahrungen mit einer ganzen Gattung vergleichsweise darzustellen. Aus aktuellem Anlass beginne ich mit der Gattung Geranium. Dabei möchte ich zuerst, für alle die sie noch nicht kennen, auf die sehr interessante und informative Geranium-Seite von Katrin hinweisen: http://home.eduhi.at/teacher/geranium/start.htm. Von ihr kann man viel lernen. Außer Informationen über Geranium findet man auch sehr schöne Bilder vom Garten. Für mich eine der besten Seiten zum Staudengarten im Internet.


Der aktuelle Anlass für Geranium in diesem Post ist die Tatsache, dass ich eben beim Gartenrundgang sah, dass Geranium sanguineum ‚Tiny Monster’ jetzt Mitte November noch mal so richtig durchstartet. Ein rechter Langeblüher. Geranium sanguineum hatte ich in rot und weiss. Beide blühten nicht sehr üppig und die niedrigen Pflanzen wurden auch immer wieder von Gras und Unkraut attackiert. 'Tiny Monster' ist da schon eine echte Verbesserung.


Da ich gerade das lange blühende Monster erwähnte, möchte ich mit 'Rozanne' fortfahren, eine Sorte, die ebenfalls im Oktober noch präsent ist.


'Rozanne' hat wirklich sehr schöne, große Blüten, doch da sich die Blüte über einen so langen Zeitraum, von Juni bis Oktober erstreckt, ist sie für den Moment nicht so überwältigend. Außerdem bildet sie bei mir sehr lange Triebe, die sich über andere Stauden lagern. Mehr zu den einzelnen Arten bitte im Stauden-ABC anschauen.


Da wir gerade bei den Blauen sind, hier als nächstes der wohl bekannteste Storchschnabel, G. x magnificum, der Pracht-Storchschnabel. Sein Blau harmoniert im Juni sehr schön mit dem gelb-grünen Frauenmantel und rosa Geranium x oxonianum. Während mich der alte Pracht-Storchschnabel die ersten Jahrzehnte meines Gärtnerdaseins an seinem Namen zweifeln ließ, ist heute die Sorte 'Rosemoor' ein würdiger Träger dieses Namens. Der Alte ist längst kompostiert.

'Rosemoor' bildet einen kompakten Busch.

Der größte Vorteil für einen pflegearmen und naturalistischen Garten ist, dass man diesen Storchschnabel nicht zurück schneiden muss. Von innen her kommen die neuen Blätter und legen sich über die alten, wie man sehr schön sehen kann.

Als Partner zeigte ich im vorhergehendem Bild Geranium x oxonianum, den Rosen-Storchschnabel. Zu ihm könnte man sehr viel schreiben. Bitte schaut auch in mein Stauden_ABC für weitere Informationen: http://www.wildstaudenzauber.de/Stauden/geranium_oxonianum.htm. Man muss ihn sehr sorgfältig verwenden und ab und zu auch mal eine Schubkarre Rosen-Storchschnabel auf den Kompost fahren. Vorallem sollte man die Sämlinge im Herzen anderer Stauden rechtzeitig entfernen, sonst gibt es innerhalb eines Jahres eine Metamorphose der befallenen Staude zum Rosen-Storchschnabel.

Geranium macrorrhizum 'Balkanum', der Felsen-Storchschnabel, steht hier seit 30 Jahren im Wurzeldruck eines riesigen Efeus auf der Nord-Ost-Seite des Hauses und wächst, und wächst. Den Weg, rechts im Bild, hat er immer weiter zurück gedrängt. Dieses Jahr war Schluß; 3/4 des Bestandes landeten auf dem Kompost.

Die Geranium-Hybride 'Nimbus' schickt ihre Triebe weit über ihr Areal hinaus. Doch sie sind zart genug benachbarte Stauden nicht zu erdrücken.

Geranium psilostemon, der Armenische Storchschnabel, macht sich nicht breit, wie die gerade genannten,sondern wächst fast mannshoch. Zu seinen Füßen wächst bei mir Geranium 'Nimbus'. Seine umherschweifenden Stängel können G. psilostemon nicht erreichen.

Der Armenische Storchschnabel hat eine schöne hellrote Blüte mit schwarzem Auge. Er kann gut in der mittleren Reihe im Staudenbeet stehen, Während den meisten anderen Storchschnäbeln in meinem Garten der Beetrand zugewiesen wird.

Geranium phaeum, der Braune Storchschnabel, eignet sich gut zur Wegbegrenzung, allerdings sollte dort nichts anderes wachsen außer Sträucher. Seine Sämlinge unterwandern alles. Es gibt auch eine weiße Form und die Sorte 'Samobor' mit größeren braunen Arealen auf den Blättern.

'Samobor' bedeckt zusammen mit ebenfalls sehr schön gezeichneten Lungenkräutern und Funkien bei uns die Beete der Frühlingsblüher.

Geranium sylvaticum, der Wald-Storchschnabel, ist einer der ersten im Jahr, zusammen mit dem Braunen Storchschnabel. Beide sind gut unter Sträuchern anzusiedeln und beide verbreiten sich dort durch Sämlinge. Auch den Wald-Storchschnabel gibt es in weiß. Die blauen Sämlinge haben manchmal einen Rotstich oder sind sehr blaß. Sie kann man nach Bedarf ausreißen.Sie stehen sehr schön neben der Gelben Frühlingsmargerite und Roter Akelei.


Vom Wald- zum Wiesen-Storchschnabel, Geranium pratense. Er wird bei mir immer etwas hoch und fällt um. Vielleicht geht es ihm zu gut? Oder man sollte auf die zahlreichen Sorten zurückgreifen.


Neben 'Kashmir White' und 'Kashmir Blue' gibt es in unseren Garten auch die zweifarbige Sorte 'Bicolor' oder 'Splish Splash' genannt.


Noch eine Blauer, G. himalayense 'Gravetye', der Himalya-Storchschnabel hat etwas rot geäugte Blüten und ist wesentlich zarter als G. x magnificum 'Rosemore'.

Geranium wlassowianum, der Sibirische Storchschnabel, hat wie einige andere auch eine schöne Herbstfärbung doch nicht in jedem Jahr. Im sonnigem und warmen Herbst 2011 hängen sie, kaum erwartet, graubraun herunter.

Die Blüte ist sehr schön, nur muss man schon auf die Kniehe gehen, um sie so zu sehen.

Die Pflanze legt ihre Triebe rund um aus, was nicht immer einfach unterzubringen ist. Wahrscheinlich werde ich mich deshalb von ihr trennen. Aus unseren Garten entfernt habe ich auch G. catabrigiense und G. nodosum. Sie sind einfach zu klein und wenig Unkraut resistent. G. palustre und G. renardii 'Terre Franche' habe ich noch nicht solange, um mir ein Urteil darüber zu erlauben.

5 Kommentare:

  1. Hallo Herr Wegner, dann fehlt ja nur noch G. 'Dragon Heart' in ihrer Sammlung. Das rote Gegenstück zu G. 'Rozanne'. Beginnt erst Juli mit der Hauptblüte aber dann ohne Unterbrechung.
    schönen Gruss Hermann Gröne

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  2. Danke für den Tipp, die Sorte kannte ich noch nicht. Hab gerade mal gegoogelt. Es ist wohl ein Abkömmling von G. psilostemon, wie auch die Blüte deutlich macht. Aber eben wesentlich niedriger. Ich habe keinen deutschen Lieferanten gefunden. Hast Du einen Tipp?
    Ich sag mal du, weil wir ja erst kürzlich bei den "Pflanzenenthusiasten" ermahnt wurden?!

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  3. Hallo Jochen,
    so ein schöner Beitrag, somit hast du mehr über Geranium geschrieben, als ich heuer das ganze Jahr ;-). Dein Boden ist wie geschaffen für die meisten Geranium, ich wünschte, hier ginge das ebenso. Viele Geranium leiden unter der zeitweisen Trockenheit und sehen bei weitem nicht so prächtig aus wie ich sie gerne hätte.
    Ich mag auch die Art, wie du die Pflanzen fotografierst, es wirkt sehr schön und ansprechend (wie dein Garten insgesamt; es hat Vorteile, nicht zu sammeln und sich auch mal von Pflanzen zu trennen).

    'Dragon Heart' - eine klasse Pflanze! - bekommt man von Annemarie Eskuche und Kirschenlohr. Falls du wegen einer Pflanze nicht bestellen magst, kriegen wir eventuell eine Transaktion hin, falls ich kommenden April wieder nach Berlin zu den Staudentagen hinkomme (Kauf und Weiterschicken).

    Ganz liebe Grüße in den Norden (auch an Hermann, falls du nochmal reinschaust),
    Katrin

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  4. Jochen, danke für deine wunderbare Zusammenstellung!
    "Dragon Heart" kannte ich auch noch nicht, die muss ich haben! Gleich auf die Wunschliste fürs kommende Jahr gesetzt. Katrin Danke, dass ich schon weiß, wo ich sie bekommen kann.
    Bei mir ist "Blue Cloud" in diesem Jahr das am längsten blühende Geranium, noch immer erscheinen neue Blüten.
    Auch von mir viele liebe Grüße zu euch in den Norden!
    Christine

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  5. Jochen, ich habe leider nicht kapiert, welches Profil ich wählen muss, so bleibe ich bei Anonym.

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